Iran: Ominöser TV-Auftritt von Todeskandidatin Ashtiani

Ashtiani Iran Hinrichtung
Ashtiani Iran Hinrichtung(c) REUTERS (Marcos Brindicci)
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"Ich bin eine Sünderin", soll die zum Tod durch Steinigung Verurteilte im Fernsehen gesagt haben. Allerdings ist weder ihr Gesicht noch ihre Stimme zu erkennen.

Nach einem Bericht im iranischen Fernsehen herrscht Rätselraten über das Schicksal der zum Tode verurteilten Sakineh Mohammadi-Ashtiani: "Ich bin eine Sünderin", soll die 43-Jährige in dem Bericht gesagt haben - allerdings ist weder ihr Gesicht zu sehen noch ihre Stimme zu hören, weil ihre Wort nach Angaben des staatlichen Fernsehens simultan von aserbaidschanischem Türkisch in Farsi übersetzt worden sind.

In dem Bericht wurden auch Erklärungen gezeigt, die Ashtianis Sohn Sadshdshad Kadersadeh und ihr Anwalt Hutan Kian gemacht haben sollen. Kadersadeh wird nun mit den Worten zitiert, Anwalt Kian habe ihm erzählt, dass seine Mutter gefoltert worden sei. "Leider habe ich ihm geglaubt und den ausländischen Medien Lügen erzählt", hieß es. Beide wurden im vergangenen Monat verhaftet.

Ashtiani wurde 2006 wegen einer "verbotenen Beziehung" mit zwei Männern nach der Ermordung ihres Mannes zu 99 Hieben verurteilt. Später wurde sie des Ehebruchs für schuldig befunden und zum Tod durch Steinigung verurteilt, obwohl sie ein Geständnis zurückrief, das sie nach ihren Angaben unter Zwang gemacht hat. Ihre Familie und ihr Anwalt haben erklärt, Ashtiani sei in der Haft gefoltert worden. Das Urteil gegen die 43-Jährige hat internationale Proteste ausgelöst, die Hinrichtung ist ausgesetzt worden, während der Oberste Gerichtshof den Fall überprüft.

(Ag.)

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