Text-Auszug

Krawall und Rosarot

Um das Mädchen in diesen Bildern zu sein, müsste ich Ballett tanzen im Anfängerkurs.
Um das Mädchen in diesen Bildern zu sein, müsste ich Ballett tanzen im Anfängerkurs. [ Foto: Sanguinetti/Picturedesk]
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Mit geschlossenen Augen liege ich im Kinderzimmer eines neunjährigen Jungen und erinnere mich: Wie war das damals, als ich ein Mädchen gewesen bin? Wo waren dem Mädchen Grenzen gesetzt – und was erweiterte seinen Spielraum dann wieder? Aus dem neuen Roman „Mädchen“ von Teresa Präauer.

Eine Schublade im Haus meiner Eltern ist voll mit Fotos, die in Klarsichthüllen postkartengroßer Alben einsortiert und mit Datum versehen sind. Selten steht dort mehr dazugeschrieben.

Mein Vater war ein Fotograf, der etwas von Bildkomposition verstand. Wenige Fotos wirken dabei arrangiert oder inszeniert, aber doch ist der Ausschnitt jeweils genau gewählt. Die Hinterlassenschaft meines Vaters sind unter anderem diese Fotos, die Dias und Super-8-Filme von unserem Aufwachsen. Das Durchblättern der Alben klopft meiner Erinnerung den Takt. Etwas läuft, etwas stockt. Bild für Bild erinnere ich mich.

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