Putins Angriff hinterlässt nicht nur Leid und Zerstörung in der Ukraine. Der Krieg und die wirtschaftlichen Folgen heben die Weltordnung aus den Angeln. Eine erste Bilanz.
Wien/Kiew. Der Hilferuf des Bürgermeisters von Mariupol ist alarmierend: Die Stadt im Südosten der Ukraine werde von russischen Truppen belagert und beschossen, sagte Vadym Boychenko am Freitag. Er warnte, dass die Strom- und Wasserversorgung zusammenbreche und die Lebensmittel zu Neige gingen. Zugleich versuchen russische Einheiten, einen Belagerungsring um Kiew zu ziehen. In der ukrainischen Hauptstadt waren immer wieder Detonationen zu hören. Der Krieg in der Ukraine geht in die nächste Phase – mit all seinem Schrecken und den internationalen Folgen.

Ukraine als Schlachtfeld
Alles hätte aus der Sicht des Kreml sehr schnell gehen sollen: Fallschirmjäger landen bei Kiew, gleichzeitig überqueren russische Truppen die Grenze und rücken rasch vor. Es gibt keine nennenswerte Gegenwehr und die ukrainische Regierung wird vertrieben. Diese Annahme der russischen Planer hat sich als eklatante Fehleinschätzung erwiesen. Die ukrainische Armee leistet massiven Widerstand und fügt den russischen Einheiten Verluste zu. Das russische Militär kämpft zudem mit logistischen Problemen.