Konflikt

Auf dem Weg in den grünen Kalten Krieg

Wer künftig im großen Stil Solaranlagen bauen will, kommt an China nicht vorbei.
Wer künftig im großen Stil Solaranlagen bauen will, kommt an China nicht vorbei.VCG via Getty Images
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Eine Welt ohne Erdöl und Erdgas wäre auch friedlicher, hoffen viele. Doch Forscher warnen: Saubere Energie schafft geopolitische Machtkämpfe und Abhängigkeiten nicht ab, sondern verlagert sie nur.

Wladimir Putin bringt den Krieg nach Europa. Aber nicht nur das. Der Einmarsch des russischen Herrschers in der Ukraine richtet auch den Scheinwerfer auf die gefährliche Abhängigkeit Europas von seinem größten Öl- und Gaslieferanten – und treibt den Kontinent zur Veränderung. Die EU bezieht 40 Prozent ihrer Gasimporte aus Russland und füllt mit diesen Geschäften auch die Kriegskasse des Kreml. Geht es nach den Umweltschützern, wäre damit sofort Schluss. Auch die EU sucht bereits fieberhaft nach alternativen Lieferanten, in Deutschland macht ein grüner Minister sogar Atomkraft und Kohle wieder salonfähig. Dazu keimt die Hoffnung, dass der Schock aus der fossilen Energiewelt den Einstieg in die grüne Zukunft beschleunigen könnte. Erst Sonne, Wind und Wasser würden echte Unabhängigkeit von autokratischen Herrschern bringen und die Welt sicherer und friedlicher machen, so die Erwartung.

Wie wichtig ein baldiges Ende der öl- und gassüchtigen Wirtschaft ist, hat vor wenigen Tagen der Weltklimarat IPCC eindrücklich dargelegt: Steigende Temperaturen kosten schon heute (zu) vielen Menschen, Tieren und Pflanzen das Leben, sie verschärfen Konflikte und verursachen Milliardenschäden, so das Ergebnis des Berichts. Und: Es ist jetzt schon zu spät, um alle Folgen abzumildern, jede weitere Verzögerung engt den künftigen Spielraum der Menschen weiter ein.

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