Der Mediator

Die „Neutralität“ von Indien und China

Zwei Riesen und ein Zwerg (nach der Einwohnerzahl): Chinas Xi Jinping, Indiens Narendra Modi, Russlands Wladimir Putin.
Zwei Riesen und ein Zwerg (nach der Einwohnerzahl): Chinas Xi Jinping, Indiens Narendra Modi, Russlands Wladimir Putin.(c) REUTERS (Danish Siddiqui)
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Zwei asiatische Großstaaten haben sich bei der UN-Resolution gegen Russland der Stimme enthalten. Wie sehen einflussreiche Tageszeitungen dort die entsprechende globale Politik ihrer Regierungen?

Eine der dringlichen Nachrichten in dieser Woche kam nicht aus der Ukraine, sondern von der UNO. Ihre Vollversammlung verurteilte Russlands Einmarsch in die Ukraine und forderte ein Ende der Aggression. 141 Länder waren für die Resolution, fünf dagegen. Unter den 35 Ländern, die sich der Stimme enthielten, waren China und Indien. Dort leben jeweils 1,4 Milliarden Menschen. Das sind insgesamt 20 Mal so viele wie in Russland – 35 Prozent der Weltbevölkerung. Gemessen daran ist sogar Putins Riesenreich ein Zwerg. Es hat Gewicht, wenn sich zwei Großstaaten bei Moskaus Eroberungskrieg gegen die Ukraine „neutral“ verhalten. Wie kommentieren das ihre Medien?

Böse USA. Die KPCh ist in ihren Zeitungen bei News zum Krieg in Europa sehr selektiv. Das Parteiblatt „Rénmín Rìbào“ beschäftigt sich im Meinungsteil der englischen Ausgabe ausführlich mit China als wahrer Demokratie und mit Menschenrechtsverletzungen in den USA. Wenn es unter Vermeidung des Wortes Krieg über „Aktionen“ berichtet, werden Moskau friedliche Absichten zugeschrieben: „Russland erklärt Waffenruhe in der Ukraine“ – damit Zivilisten abziehen könnten.

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