In seiner Heimatstadt Charkiw fallen jetzt die Bomben: Der fabelhafte Autor Serhij Zhadan erzählt von den Jahren davor.
Literatur

Den ukrainischen Kampf verstehen - in neun Büchern

Von Nikolai Gogol bis zur unmittelbaren literarischen Vorgeschichte des Krieges: Diese Bücher führen in Wohnungen im Donbass, aber auch tief in Sowjetzeiten und ins Hetmanat.

Der eine kommt aus Luhansk, der andere aus Kiew. Der eine hat den Krieg im Donbass auf Hilfsexpeditionen miterlebt, auch wenn er da schon weiter nördlich in Charkiw lebte. Der andere verfolgte die Schrecken aus der Ferne der Hauptstadt. Der eine schreibt auf Ukrainisch, der andere auf Russisch. Beide aber bringen die unmittelbare Vorgeschichte des jetzigen Krieges Lesern auf eine Weise näher, dass man einiges zu begreifen beginnt – mit Kopf, Herz und Eingeweiden.

Serhij Zhadans „Internat“ und Andrej Kurkows „Graue Bienen“ – das sind wohl die zwei Geschichten, die sich zuallererst aufdrängen, sucht man nach ins Deutsche übersetzten Romanen, um sich in den gegenwärtigen Kampf und das Leiden der Ukrainer einzufühlen. Zhadan versetzt uns mit einer harten „Poesie des Krieges“ in die Lage eines jungen Zivilisten in Donezk. Kurkow macht uns mit der stillen Fassungslosigkeit eines in Frührente befindlichen Bienenzüchters bekannt, der in einem durch den Krieg verwaisten ostukrainischen Dorf nur noch eine menschliche Beziehung hat: die zu seinem proseparatistischen Nachbarn.

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