Analyse

Warum jetzt auch der Atomdeal wackelt

FILE PHOTO: Iran nuclear talks resume in Vienna
FILE PHOTO: Iran nuclear talks resume in ViennaREUTERS
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Eine neue Forderung Moskaus, die durch die internationalen Sanktionen wegen der Ukraine-Invasion motiviert ist, könnte den absehbaren Atomdeal mit dem Iran platzen lassen. Dabei hat dieser bald genug Uran für eine Atombombe.

Moskau/Teheran/Wien/Istanbul. Der Ukraine-Krieg gefährdet ein neues Atomabkommen zwischen der internationalen Gemeinschaft und dem Iran in der Zielgeraden: Nach monatelangen Gesprächen in Wien standen diese am Wochenende offenbar recht kurz vor einer Einigung – doch dann stellte Russland eine neue Forderung im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt. Dadurch geraten die Diplomaten kurz vor der Ziellinie ins Straucheln – und es drängt die Zeit, denn der Iran wird bald genug Material für eine Atombombe haben.

Seit fast einem Jahr verhandeln China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Russland und die EU in Wien mit dem Iran über eine Wiederbelebung des Atomabkommens von 2015, das den Bau einer iranischen Atombombe verhindern sollte. Die USA waren 2018 aus dem Vertrag ausgestiegen, wollen nun aber zurückkehren und nehmen über Vermittler an den Gesprächen teil, weil der Iran direkte Kontakte ablehnt.

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