Kino

„Drei Etagen“: Wer wird denn plötzlich weinen?

Der Richter (Nanni Moretti, l.) verbietet seiner Frau (Margherita Buy), den gemeinsamen Sohn zu sehen. Rechts: Adriano Giannini und Alba Rohrwacher als frischgebackene Eltern.
Der Richter (Nanni Moretti, l.) verbietet seiner Frau (Margherita Buy), den gemeinsamen Sohn zu sehen. Rechts: Adriano Giannini und Alba Rohrwacher als frischgebackene Eltern.Filmladen
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Nanni Moretti versucht sich mit „Drei Etagen“ an einem hintergründigen Film und scheitert. Vielleicht, weil er der Vorlage, einem Roman, hinterherhetzt.

Ein Film ist ein Kosmos. Ein Kosmos, den der Regisseur behauptet. In diesem Kosmos kann es hochhausgroße Gorillas geben oder die gesamte Nazi-Nomenklatura in Flammen aufgehen, und deshalb ist es im Film natürlich möglich, dass sich auf den drei Etagen eines einfachen römischen Mehrparteienhauses solch multiple und zum Teil seltsame Dramen abspielen wie in Nanni Morettis „Tre Piani“: Da fährt der betrunkene Sohn eines Richter-Ehepaares eine Passantin tot. Ein Vater verdächtig den dementen Nachbarn, seine siebenjährige Tochter missbraucht zu haben – würgt ihn und schläft dann mit dessen noch nicht volljähriger Enkelin. Und eine junge Mutter hat Halluzinationen vom Bruder ihres Mannes, der ein Betrüger mit Verbindungen zur Mafia ist, und verlässt die Familie samt Baby.

Innerhalb von zehn Jahren stehen zwei Bewohner des Hauses wegen Kapitalverbrechen vor Gericht, zwei sterben (die tote Passantin nicht eingerechnet) und eine wird verrückt.

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