Wintersport

ÖSV-Geflüster: Wenn Trainer plötzlich gehen

Die Cheftrainer Andreas Puelacher (Männer) und Christian Mitter (Frauen) treten ab. Warum?

Kvitfjell. Andreas Puelacher wird seine Tätigkeit als Rennsportleiter der Ski-Männer im Skiverband über das Saisonende hinaus nicht verlängern. „Ich hinterlasse keinen Scherbenhaufen, sondern eine Mannschaft, die kompakt und gut dasteht“, sagte der Tiroler in einer unerwartet flott einberufenen Zoom-Konferenz. Er habe sich überlegt, was das Beste für die Mannschaft sei, warte doch in drei Jahren die Heim-WM in Saalbach-Hinterglemm. Und, nach einem Gespräch mit ÖSV-Sportdirektor Anton Giger, habe er seinen Abgang beschlossen.

Im ÖSV kommt es damit zu weitreichenden Umstrukturierungen im Alpinbereich. Zuvor hatte Christian Mitter erklärt, dass er als Frauen-Rennsportleiter aufhört. Dass tags davor höchst überraschend verlautbart worden war, dass Herbert Mandl, einst Langzeit-Cheftrainer der ÖSV-Frauen, ab 1. Mai die Gesamtverantwortung im Alpin-Bereich übernehmen werde, spielte da – obwohl es keiner offen aussprechen will – womöglich eine Rolle. Auch habe Mitter „etwas am Laufen“. Eventuell heuert er beim US-Verband an? Die Arbeit mit Mikaela Shiffrin wäre eine große Herausforderung.

Alles, nur kein Bürojob

Mitter könnte von Patrick Riml beerbt werden, er verliert ja quasi seinen Job, weil Mandl (auf wessen Idee?) zurückkehrt.

Für Puelacher sei „das Ganze ein bissl explodiert“. Doch bereits bei Olympia in China soll sein Entschluss gereift sein, nach acht Jahren einen neuen Job zu suchen. Und Giger, wie ist sein Verhältnis zu ihm? Gab es Probleme? Puelacher: „Es war kein einfaches Gespräch, eines mit viel Diskussionsstoff. Am Ende habe ich Toni gesagt, dass ich meine Arbeit beende.“

Fragen, in welche Richtung er plane, ließ Puelacher offen. Nur eines ist fix: Bürojob, ob im ÖSV oder woanders, komme für ihn nicht infrage. (red)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 07.03.2022)

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