Ukraine-Krieg

Netflix und TikTok ziehen sich aus Russland zurück

REUTERS
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Die Liste jener Unternehmen, die sich aus Russland zurückziehen, wird immer länger: Nach Microsoft, Samsung und Intel folgen jetzt auch der Streaming-Dienst Netflix und die Social-Media-App TikTok.

Aufzuzählen, welche Unternehmen sich noch nicht aus Russland aufgrund des Ukraine-Kriegs zurückgezogen haben, oder ihre Dienste gänzlich eingestellt haben, wäre sicherlich deutlich kürzer. Am Wochenende teilte der südkoreanische Hersteller Samsung (Weltführer bei Smartphones, Fernsehern und Halbleitern) mit, sich aus Russland zurückzuziehen. Wie auch Microsoft und die Spielestudios Activision Blizzard und Epic. Nun folgen auch der US-Anbieter Netflix und die chinesische Plattform TikTok.

Bereits vor einigen Tagen hatte der Videostreaming-Riese angekündigt, er werde entgegen den Vorschriften keine russischen TV-Sender über die Plattform verfügbar machen. Jetzt zieht der US-Konzern den Stecker: Angesichts der Situation werde der Dienst ausgesetzt, sagte eine Netflix-Sprecherin am Sonntag.

Ab Montag wird man sich in Russland nicht mehr neu bei Netflix anmelden können, bisherige Kunden werden den Dienst noch schauen können, bis die nächste monatliche Zahlung fällig wird. In Reaktion auf den russischen Aggressionskrieg haben auch Hollywood-Studios wie Disney, Warner Bros. und Universal bereits angekündigt, Filme nicht mehr nach Russland zu bringen.

Keine TikTok-Livestreams mehr aus Russland

Die Video-App Tiktok schränkt den Dienst in Russland ein, da nach einer Gesetzesänderung Gefängnisstrafen von bis zu 15 Jahren für Äußerungen drohen, die von der offiziellen Darstellung des Krieges in der Ukraine abweichen. Nutzer in Russland werden nicht mehr live streamen und neue Inhalte in den Videodienst hochladen können. Man habe angesichts der neuen Gesetzeslage keine andere Wahl, schrieb Tiktok am Sonntag bei Twitter.

Nach der Gesetzesänderung von Freitag kann die Verbreitung angeblicher Falschinformationen über russische Streitkräfte mit hohen Geldstrafen und bis zu 15 Jahren Haft bestraft werden. Präsident Wladimir Putin und die russische Regierung bezeichnen unter anderem den Angriffskrieg in der Ukraine ausschließlich als Spezialoperation.>>> >> Die aktuellen Ereignisse des Ukraine-Krieges im Liveticker

Die russischen Behörden kündigten bereits an, den Tiktok-Rivalen Facebook komplett zu blockieren, der Zugang zu Twitter wird eingeschränkt. Tiktok kommt anders als die restlichen Social-Media-Plattform nicht aus den USA, sondern gehört zum chinesischen Konzern Bytedance.

(APA/DPA)

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