Opernkritik

Oper in München: Peter Grimes als biederer Outlaw

Bayerische Staatsoper/W. Hoesl
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Stefan Herheim, designierter Intendant des Theaters an der Wien, debütierte an der Bayerischen Staatsoper - mit einer Neuproduktion von Brittens Meisterwerk „Peter Grimes", die viele Fragen offenließ.

Von Normalität sind wir zurzeit weit entfernt. Das demonstrierte auch dieser Abend in München. Wegen der Pandemie musste die für Ende Februar vorgesehene Premiere auf die dritte Vorstellung verschoben werden. Knapp davor schlug das Virus erneut zu. Weil er am Vortag positiv getestet worden war, konnten der Regisseur und sein Team am Premierenabend nicht persönlich dabei sein. Auch den für den aufrührerischen Bob Boles vorgesehenen Sänger, Kevin Conners, hatte es erwischt.

Rettung aus Wien

Ein Glück, dass man Brittens Oper kürzlich an der Wiener Staatsoper wiederaufgenommen hatte. So konnte der schon dort brillierende Thomas Ebenstein kurzfristig einspringen. Er fügte sich so selbstverständlich in die für ihn neue Münchner Situation, als wäre er bei allen Proben dabei gewesen. Aber auch nach diesen, auf offener Bühne vorgetragenen Informationen konnte die Vorstellung nicht beginnen. Denn vorerst erinnerte Intendant Serge Dorny daran, dass „Peter Grimes“ nur wenige Tage nach Ende des Zweiten Weltkriegs in London uraufgeführt wurde, und schlug die Brücke zum Krieg in der Ukraine, plädierte für Freiheit, Demokratie und Brüderlichkeit.

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