Lasst uns gemeinsam für mehr Vielfalt sorgen, aber nicht auf Kosten anderer Frauen. Gedanken zum neuen Begriff „Flinta“, in dem Frauen nur mitgemeint sein sollen.
Frauen im echten Leben werden es vielleicht nicht so häufig mitbekommen, aber im Internet herrscht gerade ein Kampf der Feminismen. Liberale Feministinnen streiten mit radikalen Feministinnen bis aufs Blut, ziehen übereinander her. Liberale Feministinnen nennen es Sexarbeit und sprechen vom Empowerment, radikale Feministinnen nennen es Prostitution und Missbrauch durch Männer. Liberale Feministinnen sagen, auch Transfrauen sind Frauen, radikale Feministinnen sagen, nein, die Biologie macht einen Unterschied – beide sind sich aber einig, dass Gender ein soziales Konstrukt ist. Debatten im Netz entlang dieser beiden Trennlinien hängen Qualtingers Kapfenberg gegen Simmering in der Brutalität um mehrere Ligen ab.
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Es ist das allein schon sehr bitter, da sich sehr viele Frauen gar nicht mehr trauen, ihre Meinung zu äußern – aus Angst, von anderen Frauen fertiggemacht zu werden. Es gibt seit Jahren Untersuchungen, dass sich Frauen im Netz durch die Aggressivität von Männern schneller aus Debatten zurückziehen und verstummen. Es ist eine mehr als nur unangenehme Beobachtung, dass Frauen das inzwischen unter ihresgleichen erledigen, denn die Konsequenz ist: Frauen werden nicht mehr gehört.