Strafverfahren

Causa Karmasin: Die Tricks bei Vergabe von Aufträgen

Mirjam Reither
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Mitbeschuldigte belasten in ihren Aussagen Ex-Familienministerin Sophie Karmasin. Demnach soll diese mitunter auch Aufträge an sich selbst vergeben haben.

Wien. Die seit Freitag bestehende U-Haft für Ex-ÖVP-Familienministerin Sophie Karmasin gründet auf den Aussagen zweier mutmaßlicher Komplizinnen. Diese beiden Verdächtigen sind mittlerweile umfassend geständig. Die Anklage wirft den Frauen Kartellbildung vor, weil es Preisabsprachen zu Studien gegeben haben soll. Und zwar im öffentlichen wie im privaten Bereich und das dazu noch bis vor nicht allzu langer Zeit. Obwohl es schon mediale Berichterstattung zu dem Thema gab und Karmasin als Beschuldigte geführt worden sein soll.

Bei Meinungsforscherin Sabine B. hatte es Anfang Oktober eine Razzia gegeben. Ende Oktober legte sie ein umfassendes Geständnis bei der Korruptionsstaatsanwaltschaft ab. Da sagte sie etwa, dass sich Karmasin auf ihrem Firmenaccount eine E-Mail-Adresse eingerichtet haben soll, auf die sie, B., selbst keine Zugriffsmöglichkeiten hatte. „Sie sagte, sie könne unter ihrem Namen nicht alle Studien durchführen“, gab B. an.

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