Nach Dubai World gerät mit der Dubai Holding nun auch ein zweiter Staatskonzern in Schieflage. Insgesamt haben die beiden Konzerne einen Schuldenberg von 37 Milliarden Dollar angehäuft.
Wieder ist ein Staatskonzern in Dubai in Schieflage. Nach dem Firmenkonglomerat Dubai World steckt nun auch die Dubai Holding in der Schuldenfalle. Allerdings zeigt die Regierung von Dubai diesmal mehr Bereitschaft, sich an der Rückzahlung der Schulden zu beteiligen.
Mohammed al-Schaibani, der den Herrscher des arabischen Emirates, Scheich Mohammed bin Raschid al-Maktum berät, sagte der "Financial Times", die Regierung habe der Holding bereits zwei Milliarden US-Dollar zusätzliches Kapital zur Verfügung gestellt. Die Gläubiger müssten aber auch einen Beitrag zur Umschuldung des Konzerns leisten.
Dubai und der Gigantismus
Schuldenberge wachsen weiter an
Die Schulden der Holding sollen sich insgesamt auf rund zwölf Milliarden Dollar (8,82 Milliarden Euro) belaufen. Besonders schlecht sieht es bei dem Tochterunternehmen Dubai Holding Commercial Operations Group (DHCOG) aus. Die DHCOG, die unter anderem im Immobiliensektor tätig ist, schloss im vergangenen Jahr bei einem Umsatz von 9,5 Milliarden Dirham (1,89 Milliarden Euro) mit einem Verlust von einer Milliarde Dirham ab.
Auch für den Konzern Dubai World - der vor einem Jahr die Finanzmärkte mit der Mitteilung schockierte, er könne Schulden in Höhe von rund 25 Milliarden Dollar nicht zurückzahlen - gab es diese Woche erneut schlechte Nachrichten. Die US-Einzelhandelskette Loehmann's meldete Konkurs an. Istithmar World, eine Tochterfirma von Dubai World, war 2006 als größter Anteilseigner bei Loehmann's eingestiegen. Das Unternehmen hat sich auf den Verkauf von günstiger Designer-Mode spezialisiert.
Finanzkrise vor einem Jahr
Dubai World war vor allem wegen der Probleme der dazugehörigen Immobilienfirma Nakheel tief in die roten Zahlen geraten. Nakheel ist unter anderem für die Entwicklung der sogenannten Palmeninseln bekannt, die von Dubai als achtes Weltwunder gepriesen wurden.
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