Quergeschrieben

Die Maßnahmen gegen Russland müssen gut bedacht werden

Proteste vor der russischen Botschaft in Berlin.
Proteste vor der russischen Botschaft in Berlin. APA/AFP/JOHN MACDOUGALL
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Sanktionen nützen Putin, wenn sie dazu führen, dass die Russen seinen Krieg unterstützen wie einst Deutsche und Österreicher den Krieg Hitlers.

Präsident Selenskij ist enttäuscht über die Nato-Länder, insbesondere Deutschland. „Die Unverfrorenheit des Aggressors ist ein klares Signal an den Westen, dass die gegen Russland verhängten Sanktionen nicht ausreichen“, sagte er in einer Videobotschaft auf Telegram. Da hat Selenskij recht.

Alle Maßnahmen, die bisher gegen das Putin-Regime ergriffen wurden, allen voran die Lieferung von Waffen an die ukrainische Armee, haben den Zweck, die Kosten für den Angriffskrieg möglichst in die Höhe zu treiben. Ihr Ziel ist es, Russland schließlich zum Rückzug zu zwingen und die Unabhängigkeit und territoriale Integrität der Ukraine in den Grenzen vom 1. Dezember 1991 wiederherzustellen. An diesem Tag hatten 92,3 Prozent der Bevölkerung für die Trennung von der Sowjetunion gestimmt. Die Nato hätte die Ukraine gemeinsam mit Georgien ihrem Schutz unterstellen müssen. Aber dieser Vorschlag des US-Präsidenten Bush jun. scheiterte 2008 am Veto Deutschlands und Frankreichs. Putin hätte es nicht gewagt, den Krieg zu beginnen, wenn die Ukraine in der Nato wäre.

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