Ein Anwohneralbtraum, der Realitätenrealität wird: Wiedner Hauptstraße 52, kein Märchen.
Es war einmal. So fangen Märchen an. Doch nicht alles, was nach Märchen klingt, endet so, wie wir's im Märchen gerne hätten. Schon gar, wenn's ein Märchen aus tausendundeiner Wiener Stadtverdichtung ist.
Es war einmal ein Weingarten. Weithin streckte er sich vor dem Dörflein Wieden gen Nordwesten, eine der trefflichsten Rieden, wie man erzählte. Doch die Stadt nahebei, sie wuchs, das Dörflein ward eingemeindet, und bald nahte der Tag, da war von einstigem Rebenwuchs nur mehr der Name eines Gasthauses, „Zur grünen Weintraube“, geblieben samt einem großen Gastgarten, der sich hinter dem Haus, das man nun als Wiedner Hauptstraße 52 kannte, beharrlich selbst den Verbauungsstürmen der Gründerzeit widersetzte.