Initiative

Schülerunion startet Volksbegehren für psychische Gesundheit

Die Schülerunion will die psychische Gesundheit „enttabuisieren“. 50 Organisationen folgen.

Mehr als die Hälfte der Jugendlichen in Österreich kämpft derzeit mit depressiven Symptomen, sechs von zehn haben Essstörungen, 47 Prozent leiden unter Schlafstörungen, 16 Prozent haben wiederholt Suizidgedanken. Die prekäre Situation hat nun 50 Organisationen und Experten dazu motiviert, selbst aktiv zu werden: Sie unterstützen die von der Schülerunion initiierte Kampagne „Gut, und selbst?“, die als ironisch gemeinte Replik auf die lapidare Frage „Wie geht's dir?“ verstanden werden will.

Die psychische Not von Jugendlichen habe sich „massiv zugespitzt“, heißt es in einer Aussendung. Unterstützer sind unter anderen die Med-Uni Wien, www.istokay.at, der Österreichische Verband der Psychotherapeuten (ÖBPV) sowie die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Die Initiative lanciert auch das „Mental Health Jugendvolksbegehren“, dessen Eintragungswoche von 2. bis 9. Mai 2022 stattfinden wird.

Mehr Geld für „Rat auf Draht“?

Die Bundesregierung hat inzwischen mit einer Reihe von Maßnahmen auf die Notlage reagiert. Eine neue Clearingstelle vermittelt seit März betroffene Jugendliche an Psychologen und Psychotherapeuten. Die rund 7500 Plätze reichten aber nicht aus, kritisiert Christoph Pieh von der Donau Uni Krems, dessen Studie über die psychische Verfassung der Jugend mit ein Auslöser für die Debatte um den Ausbau war. Er ist nun als Betreiber von www.istokay.at einer der Unterstützer der Schülerinitiative.

Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm (ÖVP) versprach in diesem Zusammenhang mehr Geld für niederschwellige Angebote, etwa „Rat auf Draht“. Aus ihrem Büro heißt es zur „Presse“, dass man „jede Initiative begrüße“, die helfe, „das Thema zu enttabuisieren“. Offen bleibt aber vorerst, ob und wie viele Mittel für den niederschwelligen Bereich aufgestellt werden können. (juwe)

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