Exil

Spaniens Premier fordert Rechtfertigung von Ex-König Juan Carlos

Die Justiz hat die Strafverfolgung eingestellt, doch Ex-König Juan Carlos ist dennoch nicht gerne in seiner alten Heimat gesehen.
Die Justiz hat die Strafverfolgung eingestellt, doch Ex-König Juan Carlos ist dennoch nicht gerne in seiner alten Heimat gesehen.APA/AFP/CURTO DE LA TORRE
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Der nach Abu Dhabi geflohener Ex-Monarch will wieder öfter nach Spanien kommen. Der Regierungschef fordert Juan Carlos auf, zu den verjährten Vorwürfen Stellung zu nehmen.

Der spanische Regierungschef Pedro Sánchez hat den im Exil lebenden Ex-König Juan Carlos aufgefordert, sich zu Fehlverhalten in der Vergangenheit zu äußern. Der 84-Jährige schulde dem spanischen Volk eine Erklärung, sagte Sanchez am Dienstag vor Journalisten auf dem Flug nach Lettland, wie die Nachrichtenagentur Europa Press meldete.

Am Vorabend hatte das Königshaus ein Schreiben des Ex-Königs veröffentlicht, in dem dieser seine Absicht bekundet, zwar zunächst weiter in Abu Dhabi leben zu wollen, jedoch "häufiger" auf Besuch in die Heimat zu kommen. In dem Brief an den Sohn äußert Juan Carlos zwar Bedauern über einige "frühere Ereignisse" in seinem "Privatleben", reklamiert für sich aber auch "legitimen Stolz" auf seinen Beitrag zum demokratischen Zusammenleben Spaniens.

Sánchez reagierte erstmals öffentlich auf Angaben der Justiz aus der vergangenen Woche, als die Generalstaatsanwaltschaft alle Ermittlungsverfahren gegen den Altkönig eingestellt hatte. Dabei hatte die Ermittlungsbehörde zahlreiche "Unregelmäßigkeiten" im Finanzgebaren des Ex-Königs festgestellt. Diese würden aber wegen der Verjährung oder der juristischen Unantastbarkeit des früheren Monarchen bis zu seiner Abdankung 2014 sowie wegen Steuernachzahlungen nicht zur Anklage gebracht.

(APA/dpa)

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