Berlin-Briefing

"Bei uns in Österreich würde es so etwas nicht geben"

(c) REUTERS (THILO SCHMUELGEN)
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Der deutsche Verfassungsschutz darf eine Fünf-Millionen-Wähler-Partei als „Verdachtsfall“ führen. Bei ihr traten auch Österreicher auf – bis hin zum Ex-Verfassungsschutzchef.

Für die einen ist Youtube ein Zeitvertreib, um die Tore des Vortags zu schauen, Musik zu hören oder sich Basteltipps zu holen. Für die anderen ist es ein Archiv. So findet sich auf Youtube ein Video hochgeladen am 23. Juni 2018. Darin ist Gert-René Polli zu sehen und zwar als Gast auf einer Veranstaltung der Alternative für Deutschland (AfD). Der Mann war im Jahr 2002 der erste Chef des österreichischen Bundesamtes für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung, des berüchtigten BVT.

Das war in so viele Skandale verwickelt, dass es aufgelöst wurde und nicht einmal seinen Namen behalten durfte. Im Juni 2018 allerdings, da hieß das BVT noch BVT – und Polli saß auf einer AfD-Bühne in einem kleinen Ort in Oberbayern. Er scherzte: Ausgerechnet diese Menge klatscht für ihn, den ehemaligen Verfassungsschützer aus Österreich.

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