Auch die Gesellschaft, nicht nur das Virus ist etwas Heikles: Die Dynamik seit Dezember 2021 hat gezeigt, wohin es führt, das zu vergessen.
Jetzt ist es Regierungslinie, mit Omikron ist die Impfpflicht nicht mehr verhältnismäßig, sie wird ausgesetzt. Wie aber kam es zu dieser weltweit fast einzigartigen österreichischen Spezialität? Blicken wir zurück.
Lang sind sie her, die ersten Wochen der Pandemie. Der Schock, das Sich-Sammeln der Herde gegen den „Feind“. Das Einkaufen füreinander. Das Klatschen auf den Balkonen.
Das Zusammenrücken in der Krise ist immer von kurzer Dauer. Entweder, weil die Krise kurz ist. Oder weil sie lang ist. Und damit könnte eine Vorgeschichte der österreichischen Impfpflicht beginnen.
Herbst 2020: Schon da fühlte sich die Krise lang an, die Spitalsnot war groß. Doch dann war die Impfung da, und mit ihr die Hoffnung: Wenn viele sie haben, wird alles gut. Nun hatte man den Joker gegen die Pandemie. Doch einige behaupteten, es sei keiner. Außerdem war der Joker schwächer als gedacht. Und das Virus spielte auch nicht sehr nach den Regeln.