Ukraine-Krieg

Regierung verdoppelt "Nachbar in Not"-Spenden

Hungary Opens Its Borders To Refugees Fleeing Ukraine Invasion
Hungary Opens Its Borders To Refugees Fleeing Ukraine Invasion(c) Getty Images (Christopher Furlong)
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Die Mittel kommen aus dem Auslandskatastrophenfonds. Die Caritas fordert Rechtssicherheit für alle aus der Ukraine Geflüchteten, eine entsprechende Verordnung ist noch ausständig.

Die Bundesregierung verdoppelt die Spenden der Aktion "Nachbar in Not", die bis zum Ostermontag (18. April) für die Hilfe in der Ukraine eingehen. Das teilte die Regierung am Donnerstag in einer Aussendung mit. Die Mittel dafür kommen aus dem Auslandskatastrophenfonds (AKF), aus dem bereits 17,5 Millionen Euro an Hilfsorganisationen gegangen seien.

"Wer schnell hilft, hilft wirksam und hilft doppelt", sagte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP). "Die Lage in der Ukraine ist dramatisch. Immer mehr Menschen, insbesondere Frauen und Kinder, sind gezwungen zu fliehen. Diese Menschen, und auch jene, die in der Ukraine bleiben, brauchen jetzt unsere Hilfe."

"Die Schicksale und Bilder vom Leid der ukrainischen Bevölkerung, sind schrecklich bedrückend und hinterlassen manchmal ein Gefühl der Ohnmacht", sagte Vizekanzler Werner Kogler (Grüne). "'Nachbar in Not' ist seit fast 30 Jahren ein Garant dafür, dass die Hilfe direkt und schnell dort ankommt, wo sie am dringendsten benötigt wird."

Caritas-Hilfen laufen an

Unterdessen ist die Hilfe der Caritas in Österreich nach eigenen Angaben in vollem Umfang angelaufen. "Die Organisation von kurz- und langfristigen Unterkunftsmöglichkeiten ist in vollem Gange", sagte Anna Parr, die Generalsekretärin der Caritas Österreich, am Donnerstag laut "Kathpress". In Abstimmung mit Bund, Ländern und anderen Hilfsorganisationen tue die Caritas alles dafür, "um den Menschen unmittelbar nach ihrer Ankunft Erste Hilfe, Orientierung und Schlafmöglichkeiten zu geben". Priorität habe dabei auch, längerfristige qualitätsvolle Unterbringung und Versorgung sicherzustellen, erklärte Parr.

Viele Menschen in der Ukraine, darunter auch Mitarbeiter der Caritas Ukraine sowie von ihnen betreute Kinder und Alte, mussten zuletzt Tage in Luftschutzbunkern und Kellern verbringen. Nahrung und Trinkwasser würden knapp, "jene, die können, flüchten", verwies die Generalsekretärin auf bereits mehr als zwei Millionen Geflüchtete, darunter 500.000 Kinder. Die Caritas-Partner in den Nachbarländern würden von Österreich aus unterstützt. Gleichzeitig gelte es Vorkehrungen für zielgerichtete Hilfe auch in Österreich selbst zu treffen. Dies erfolge in Abstimmung mit dem Innenministerium, der zuständigen Bundesagentur und den Bundesländern.

Verordnung für Schutzsuchende fehlt noch

Lob äußerte Parr zur vom Europäischen Rat beschlossenen Richtlinie für den vorübergehenden Schutz von geflüchteten Menschen aus der Ukraine. Die Umsetzung in österreichisches Recht stehe aber noch aus. Die dafür notwendige Verordnung wurde am Donnerstag vom Innenministerium fertiggestellt. Sie muss nach einem Umlaufbeschluss des Ministerrats am Freitag noch vom Hauptausschuss verabschiedet werden.

Rechtssicherheit forderte die Caritas für alle aus der Ukraine Geflüchteten - unabhängig vom Zeitpunkt ihrer Flucht sowie ihrer Nationalität: Auch Drittstaatsangehörige, die aus der Ukraine nach Österreich gelangten, müssten vom vorübergehenden Schutz umfasst werden.

Die internationale Kinderhilfsorganisation World Vision weitet inzwischen ihre Nothilfe-Aktivitäten an der ukrainisch-rumänischen Grenze aus. Erste Lieferungen mit Nahrungsmitteln und medizinischen Hilfsgütern erreichten ein Krankenhaus im Süden der Ukraine. Nun würden Kinderschutzzentren um die rumänische Stadt Siret, nach Bedarf auch in der Ukraine selbst und in Moldau aufgebaut, hieß es am Donnerstag in einer Aussendung.

(APA/Red. )

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