Das Angebot ist knapp, Kaufpreise und Spitzenmieten steigen. Zu den gefragtesten Standorten gehören Deutschland und die Niederlande. Tschechien, Polen und Norditalien sind im Kommen.
In jeder Krise gibt es Gewinner und Verlierer. Zu den Gewinnern der Coronakrise auf dem europäischen Immobilienmarkt gehört zweifellos – neben Wohnimmobilien – der Logistiksektor. Vor allem sicherheitsbewusste institutionelle Investoren haben sich stark engagiert. Unter den großen Transaktionen des Vorjahres sticht etwa die Übernahme des Vertriebsnetzes der britischen Supermarktkette ASDA durch Blackstone im Wert von rund zwei Milliarden Euro hervor, oder der Verkauf des spanischen Logistik-Portfolios von Montepino und CBRE Investment Management an die spanische Universalbank Bankinter im Wert von einer Milliarde Euro.
Und das Interesse dürfte auch heuer nicht abflauen: Zu Jahresbeginn hat etwa der deutsche Versicherungsriese Allianz angekündigt, in einem Joint Venture mit der aus Tschechien stammenden VGP Group in den kommenden fünf Jahren einen Betrag von 2,8 Milliarden Euro in die Entwicklung erstklassiger Logistikimmobilien zu stecken. Als Standorte werden Deutschland, Tschechien, Ungarn und die Slowakei anvisiert.
Der internationale Versicherungskonzern legte schon bisher einen Schwerpunkt auf diesen Sektor: Die der US-Tochter Pimco zugeordnete Allianz Real Estate hat insgesamt 10,3 Milliarden Euro in Logistikimmobilien investiert, das sind 13 Prozent des verwalteten Vermögens. Insgesamt beliefen sich die Investitionen in den europäischen Industrie- und Logistiksektor im Vorjahr auf 26 Milliarden Euro, hat das internationale Beratungsunternehmen CBRE errechnet. Damit lag das Volumen um 48 Prozent über jenem des Jahres 2020 und markierte einen neuen Rekord. Auch Österreich kann sich sehen lassen: Hier betrug das Investitionsvolumen 440 Millionen Euro.