Bundesheer

Grundwehrdienst: Sechs Monate sind doch nicht genug

NATIONALFEIERTAG 2012 AM WIENER HELDENPLATZ: ANGELOBUNG
NATIONALFEIERTAG 2012 AM WIENER HELDENPLATZ: ANGELOBUNGAPA/GEORG HOCHMUTH
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Der Ukraine-Krieg könnte zu einer Belebung der Miliz führen. Die hat immer ein Schattendasein geführt und ist seit Abschaffung der verpflichtenden Übungen im Jahr 2005 praktisch nicht mehr existent. Jetzt könnten die Übungen wieder eingeführt werden.

Wer den Grundwehrdienst absolviert, muss sich möglicherweise bald auf eine längere Verpflichtung einstellen. Verteidigungsministerin Klaudia Tanner hat mitgeteilt, dass eine Wiedereinführung der verpflichtenden Milizübungen „ernsthaft geprüft“ wird. Das würde bedeuten: Mit den sechs Monaten Präsenzdienst ist es nicht getan, in den Jahren danach müssten immer wieder Waffenübungen in einem Gesamtausmaß von zwei Monaten absolviert werden. Die Ankündigung Tanners ist ein durch den Ukraine-Krieg ausgelöster Kurswechsel: Nach ihrer Installierung als Ministerin hat sie sich in einem „Presse“-Interview klar festgelegt: Die Teilnahme an der Miliz werde freiwillig bleiben.

Die Diskussion um die Milizübungen hat eine lange Geschichte. Begonnen hat es mit Bruno Kreisky: Der SPÖ-Chef zog 1970 mit dem Slogan in die Wahl: „Sechs Monate sind genug“. Wirklich eingehalten wurde dieses Versprechen einer Reduzierung des Wehrdiensts von neun auf sechs Monate aber nicht. Denn gleichzeitig wurden damals die Milizübungen im Ausmaß von zwei Monaten eingeführt. Wobei eine Mischform existierte: Es gab die sogenannten Systemerhalter, die acht Monate im Stück durchdienten, und eben jene, die danach zur Miliz mussten.

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