Klima im Wandel

Freie Bahn für resistente Mikroben?

Geringe Biodiversität könnte die Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen beschleunigen.
Geringe Biodiversität könnte die Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen beschleunigen.Getty Images/Timothy Hearsum
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Die Zerstörung natürlicher Lebensräume wirkt auch auf die biologische Vielfalt in Böden und Gewässern. Ein Großprojekt legt offen, ob sich dadurch antibiotikaresistente Bakterien weiter ausbreiten.

Tod durch Tuberkulose, Lungenentzündung oder Wundbrand? Das klingt nach historischen Berichten aus der Kaiserzeit. Doch für besiegt gehaltene bakterielle Erkrankungen sind seit Jahren auf dem Vormarsch, gängige Antibiotika verlieren immer häufiger ihre Wirkung. Resistente Krankheitserreger zählen laut der Weltgesundheitsorganisation WHO zu den zehn größten globalen Bedrohungen für die öffentliche Gesundheit, bis 2050 könnten sie mit bis zu zehn Millionen Toten pro Jahr sogar Krebserkrankungen den Rang ablaufen. Bereits 2019 gab es 1,27 Millionen Todesfälle, die auf bakterielle Antibiotikaresistenz zurückzuführen sind, berichtete die Fachzeitschrift The Lancet im Februar.

Woher kommen die anscheinend unbesiegbaren Mikroben, und wie gelingt es ihnen, sich auszubreiten? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Wissenschaft seit Langem, doch vor allem über die Ausbreitungswege ist noch erstaunlich wenig bekannt, sagt die Mikrobiologin Julia Vierheilig. „Man kennt die Probleme mit Antibiotikaresistenzen in der Klinik sehr gut. Worüber man aber noch wenig weiß, ist, wie sich diese Resistenzen in der Umwelt verbreiten – da gibt es noch sehr viele offene Fragen.“ In dem europaweiten Forschungsprojekt „Antiversa“, das in Österreich vom Wissenschaftsfonds FWF finanziert wird, arbeitet Vierheilig mit ihrem Team deshalb daran, die Verbreitung resistenter Bakterien besser zu verstehen.

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