Forschungsfrage

Warum gibt es so unterschiedliche Blattformen?

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Genetische Faktoren bestimmen die Form der Blätter. Wozu ein Eichenblatt gebuchtet ist, weiß man aber nicht.

Jetzt, wenn die Blätter bald sprießen, fragt man sich, warum sie so verschiedene Formen haben. Was bringt es einer Eiche, gebuchtete Blattränder zu haben? Welche Funktion haben die verschiedenen Blätter? Christian Berg, Pflanzenwissenschaftler der Uni Graz, antwortet: „Wir wissen es eigentlich nicht.“

Natürlich kann man genetisch erklären, welche Wachstumsfaktoren aktiv oder blockiert sind, um den Blattrand glatt, gezähnt, gesägt, gebuchtet, gelappt oder fiederteilig zu gestalten. Auch bei der Blattspitze (zugespitzt, stumpf, gerundet, ausgerandet) und dem Stielansatz (schild-, herz-, nieren-, keilförmig) gibt es eine breite Vielfalt. „Aber wie im Einzelnen die Blattformen innerhalb unserer sommergrünen Laubbäume entstanden sind, liegt im großen Experimentierfeld der Evolution“, sagt der Ökologe, der auch Zusammenhänge von Pflanzenmorphologie und Klima erforscht. „Bestimmte Blatttypen wie Nadelblatt, Lorbeer- oder Hartlaubblatt sind mit der Ökologie und damit auch mit der Geografie assoziiert“, sagt Berg. Nadelblätter haben eine dichte Wachsschicht, um im Winter Frost zu überleben. „So haben das die Nacktsamer (Anm: Samenanlagen nicht im Fruchtknoten eingeschlossen) gelöst. Die Gegenstrategie hat die andere Gruppe, Bedecktsamer wie unsere Laubbäume, entwickelt: Sie werfen im Winter die Sommerblätter ab.“

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