Westlicher Lebensstil wurde in den Städten populär. Nun ist er nicht mehr selbstverständlich.
Russland

Wie die Russen verzweifelt Auswege aus ihrer Isolation suchen

Vom Westen Sanktionen, vom Kreml ein Schlag nach dem anderen. Die Russen finden sich immer mehr in einer Totalisolation wieder. Aber sie finden Wege, sie zu durchbrechen - und eine alte Erfahrung hilft ihnen dabei.

Wer in der kommunistischen Planwirtschaft bzw. im wirtschaftlichen Desaster der 1990er-Jahre groß geworden ist – und das sind zwei Drittel der heutigen russischen Bevölkerung –, hat gelernt zu überleben. Und muss heute zunehmend auf das Know-how von damals zurückgreifen. Denn plötzlich ist nichts mehr selbstverständlich. Plötzlich funktioniert immer weniger so, wie man es gewohnt war. Und plötzlich sind die Menschen wieder gezwungen, nach Um- und Schleichwegen zu suchen, um ein erträgliches Leben führen zu können.

So etwa im Fall von Kreditkarten. Seit die weltweit größten Anbieter, Mastercard und Visa, ihren Rückzug aus Russland bekannt gegeben haben, wollen führende russische Banken vorwiegend auf den chinesischen Anbieter Unionpay setzen. Dazu trug auch bei, dass die russische Zentralbank ihrerseits einheimischen Bankkunden den Gebrauch von Mastercard- und Visa-Kreditkarten im Ausland ab dem 9. März verboten hat.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:

Mehr erfahren

In St. Petersburg stehen Menschen Schlange vor dem Bankomat. Die Währungsreserven der russischen Zentralbank zu blockieren, erweist sich als gravierende Sanktion.
Analyse

Die härteste Sanktion, mit der Moskau nicht gerechnet hat

Rechtzeitig vor dem Krieg in der Ukraine hat sich der Kreml auf alle möglichen Sanktionen vorbereitet. Nur die Devisenreserven hat er vernachlässigt. Mehr als die Hälfte der riesigen Summe liegt im westlichen Ausland - auch in Österreich. Mit schweren Folgen.

Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.