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Alles neu macht der Frühling

Tim Cook beließ es bei einem Fashion- Statement zum Ukraine-Krieg.
Tim Cook beließ es bei einem Fashion- Statement zum Ukraine-Krieg.Reuters
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Unter dem Motto „Peek Performance“ lud Apple am Dienstag zur ersten Keynote des Jahres. Das iPhone SE und iPad Air 5 wurden gezeigt. Aber ein Gerät stahl allen die Show.

Es war wohl das subtilste Statement der vergangenen Tage: In Jeans, blauem Pullover und mit einer gelben Smartwatch eröffnete Tim Cook die erste Apple-Keynote dieses Jahres. Über den Ukraine-Krieg und den Rückzug Apples aus Russland legte der Konzernchef den Mantel des Schweigens.

Am Dienstag sollten die neuen Produkte im Vordergrund stehen, und es gab eine Menge zu präsentieren: Neuerungen beim Streaming-Dienst Apple TV+, die iPhone-13-Serie bekam einen neuen Anstrich, das iPhone SE wurde technisch aufgehübscht. Das Hauptaugenmerk lag aber auf dem hauseigenen Prozessor, den Apple als leistungsstarkes „Monster“ bezeichnet: dem M1 Ultra, der in dem neuen Rechner MacStudio ein passendes Zuhause fand.

Aber der Reihe nach. Auch im dritten Jahr der Pandemie stehen Streaming-Anbieter hoch im Kurs. Einmal mehr hat der iPhone-Konzern sein Angebot aufgefrischt. Nach den Star-besetzten Erfolgsserien „Ted Lasso“ und „The Morning Show“ konnte Apple Denzel Washington, Samuel L. Jackson und Frances McDormand unter Vertrag nehmen. Apple wird künftig auch Baseball übertragen, vorerst aber wohl nur in den USA.

Das war es dann aber mit den Software-Updates, und Tim Cook leitete prompt zu den Hardware-Neuerungen über. Jäger und Freunde des Waldes aufgepasst: Das iPhone 13 gibt es jetzt nämlich auch in einem satten Dunkelgrün. Technisch und preislich hat sich bei den Geräten nichts geändert, nur die Farbe.

Anders verhält es sich beim iPhone SE 3: Es ist Apples „günstigstes“ und mit einem 4,7 Zoll (11,94 Zentimeter in der Diagonale) großen Display auch das kleinste Smartphone. Selbst die Mini-Variante des iPhone 13 kommt auf ein Display mit 13,7 Zentimetern Diagonale (5,4 Zoll). Neben dem Preis wird wohl für einige entscheidend sein, dass hier nach wie vor ein physischer runder Home-Button verbaut ist (Preis und Details siehe Kasten oben). Das iPad Air 5 wird wie auch das iPhone SE ab nächstem Freitag verfügbar sein und wird mit Apples Prozessor M1 angetrieben. Neu ist auch die Frontkamera. Die Zwölf-Megapixel-Ultraweitwinkel-Kamera unterstützt „Center Stage“, wodurch man bei Videogesprächen immer im Fokus bleibt – selbst wenn man sich bewegt.

Das Highlight des Abends. Nach 15 Jahren kehrte Apple 2020 dem Chip-Hersteller Intel den Rücken. Im November 2020 feierte der erste hauseigene Prozessor M1 Premiere. Es folgten der M1 Pro und der M1 Max, jeder leistungsstärker als der vorige. Nun erklomm Apple mit dem M1 Ultra am Dienstag die nächste und letzte Stufe dieser Serie: Zwei über das Interface „Ultra Fusion“ verbundene M1-Max-Prozessoren agieren wie ein Prozessor in Höchstform. Apple verspricht Bandbreiten von bis zu 2,5 Terabyte. Trotz 20 CPU-Kernen und bis zu 64 Grafik-Kernen soll das „Monster“ stromsparender arbeiten als CPU mit weniger Kernen.

Für den M1 Ultra hat Apple nun eben mit dem MacStudio ein standesgemäßes Heim gefunden. Der Desktop-Rechner hat aufgrund der Form Ähnlichkeiten mit dem Mac Mini, ist aber deutlich größer, bietet zahlreiche Anschlussmöglichkeiten und ordentlich Rechen-Power.

Spätestens beim Preis wird klar: Apple richtet sich hier nicht an den Otto Normalverbraucher, sondern an Profis und Studios. Je nach Ausstattung kann der Rechner bis zu 9200 Euro kosten.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 13.03.2022)

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