Zwischentöne

Ukrainische Oper, einst politisch verboten, jetzt im Stream

So kann zeitgenössisches Musiktheater über Nacht politische Aktualität gewinnen und über alle Grenzen hin wahrgenommen werden.

Zu den bemerkenswerten Einrichtungen in den – letztendlich doch erschöpflichen – kulturellen Segnungen des Internets gehört jedenfalls die Streamingplattform Operavision.eu, deren Bestand soeben durch eine neuerliche Subventionszusage aus Brüssel gesichert worden ist. Dort wird mehrmals pro Monat die Aufzeichnung einer Musiktheaterproduktion freigeschaltet, die dann für einige Zeit kostenlos abgerufen werden kann.Diesem Service sei Dank, erfährt der Musikfreund nicht nur, wo heutzutage noch überall Opern gespielt werden und wie viele kleinere Häuser es gibt, in denen nebst Rigoletto und Manon noch etliche Helden und Antihelden leben und leiden, die es nicht in die Castinglisten der großen Intendanten geschafft haben.

Ein angenehmer Nebeneffekt führt uns auch vor Augen, dass in vielen dieser Aufführungsstätten noch Regisseure aktiv sind, die gar nicht daran denken, den Inszenierungsunfug mitzumachen, der in den höchstsubventionierten Musentempeln vor allem in deutschsprachigen Landen mittlerweile unausrottbar scheint.

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