Autoindustrie

Ford und Volkswagen vertiefen Allianz bei E-Autos

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Ford verdoppelt MEB-Volumen auf 1,2 Millionen Einheiten. Zweites Ford-Modell wird auf Basis des VW-Baukastens gebaut. Köln wirdE-Zentrum von Ford in Europa.

Ford und Volkswagen weiten ihre milliardenschwere Zusammenarbeit bei Elektroautos aus. Der US-Autobauer werde künftig ein weiteres E-Auto auf Basis der von VW entwickelten Elektroplattform MEB für den europäischen Markt bauen, teilten Volkswagen und Ford am Montag mit. Damit werde Ford das geplante Volumen auf 1,2 Millionen Einheiten über einen Zeitraum von sechs Jahren verdoppeln.

Ford kündigte im Rahmen seiner Strategie zur Beschleunigung der Elektromobilität bis 2024 insgesamt drei neue E-Autos und vier neue Elektro-Transporter an. Ab 2026 wollen die Amerikaner in Europa mehr als 600.000 vollelektrische Fahrzeuge im Jahr verkaufen.

Ford und Volkswagen hatten vor fast drei Jahren eine Allianz vereinbart, um ab 2023 mindestens ein emissionsfreies Fahrzeug in Europa in Großserie zu fertigen. Dazu baut der US-Konzern derzeit das Kölner Ford-Werk für 2 Milliarden Dollar (1,8 Mrd. Euro) zu einem europäischen Zentrum für E-Autos um. Bei der Vereinbarung der Kooperation war bereits der Bau eines zweiten Elektroautos für Europa in Aussicht gestellt worden.

Volkswagen hilft die Vereinbarung bei der Skalierung seiner Elektroplattform, auf der die Fahrzeuge der ID-Familie basieren, deren Produktion derzeit ausgebaut wird. Damit finanziert der Konzern einen Teil seiner hohen Entwicklungskosten für diese Technologie. Dadurch können die Fahrzeuge günstiger angeboten werden. "Für den endgültigen Durchbruch der E-Mobilität in Europa kommt es jetzt vor allem auf Wirtschaftlichkeit und Schnelligkeit an", sagte Technik-Vorstand Thomas Schmall. Die Vereinbarung mit Ford werde die Elektrifizierung beider Unternehmen weiter beschleunigen.

Den Verkauf von Lizenzen von Fahrzeugen auf Basis der MEB-Plattform will Europas größter Autobauer zu einem zweiten Standbein aufbauen. Mit den Amerikanern arbeitet der deutsche Konzern auch bei der Entwicklung von selbstfahrenden Autos zusammen und hat sich dazu an der Ford-Tochter Argo beteiligt.

Ford kündigte als Teil seiner Pläne zur Beschleunigung der Elektromobilität den Bau einer Produktion von Batteriezellen für Nutzfahrzeuge in der Türkei mit einer Jahreskapazität von 30 bis 45 Gigawattstunden an. Dazu sei mit dem südkoreanischen Batteriehersteller SK On und der KC Holding eine Absichtserklärung unterzeichnet worden. Den kompakten Puma SUV will Ford ab 2024 als reines Elektroauto im rumänischen Craiova produzieren.

(APA/dpa)

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