Immobilienprojekte

Expansion in Budapest, Krakau, Bratislava

(c) Warimpex
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Heimische Entwickler engagieren sich in ganz Europa. Einen Schwerpunkt bildet dabei die CEE-Region, wobei nach wie vor Büroimmobilien im Fokus stehen. Aber auch der Retail- und Hotelmarkt wird nicht aus den Augen verloren.

Österreichs Immobilienunternehmen sind in ganz Europa mit ihren Projekten vertreten. Dabei gehe es aber längst nicht mehr nur darum, ein Gebäude in die Gegend zu stellen, betont Franz Jurkowitsch, CEO von Warimpex: „Nachhaltigkeit spielt bei solchen Entwicklungen eine immer größere Rolle, sowohl bei neuen Projekten als auch im Bestand.“ Beim Mogilska 35 Office im Geschäftsviertel Grzegórzki von Krakau strebt Warimpex beispielsweise eine BREEAM-Excellent-Zertifizierung an. Das Bürogebäude wird aus sechs Büroetagen bestehen, im Erdgeschoß sind Einzelhandels- und Dienstleistungseinheiten untergebracht. Dahinter steht die Erkenntnis, dass zahlreiche Firmen abseits der „Hauptstadtpreise“ nach günstigeren Büros in Städten mit guter Infrastruktur suchen – in Polen beispielsweise in Krakau, Łódź oder Białystok.

Jurkowitsch ist überdies überzeugt davon, dass hochwertige Büroflächen auch in Zukunft gefragt sein werden, wiewohl sich die Art und Weise ihrer Gestaltung verändert: „Weg vom Großraumbüro, hin zu flexiblen Büroflächen, die den Anforderungen moderner Arbeitsumgebungen gerecht werden.“ Grundsätzlich würden „alle Neubauten bereits beim Bau begleitend zertifiziert, Bestandsgebäude schrittweise nachjustiert“, betont der CEO.

Heimmärkte im Osten

An einem der wichtigsten Bürostandorte Budapests, der Váci Út, plant die S Immo das Essence Garden. Es handelt sich um ein Ensemble aus drei Büroimmobilien mit einer Nutzfläche von 29.000 Quadratmetern, das nicht nur den Zeitgeist treffen will, sondern ebenfalls vom Nachhaltigkeitsgedanken getragen werde, wie Vorstand Friedrich Wachernig betont. Der Büromarkt zeige eine stabile Entwicklung, und die Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Büroimmobilien sei weiterhin gegeben. „Dementsprechend war ein Büroprojekt wie das Essence Garden der logische Schritt für uns“, so Wachernig.

Ein ähnliches Projekt entwickelt S Immo im Stadtteil Petržalka in Bratislava. An der Panónska cesta, einer wichtigen Verbindungsstraße zwischen der Innenstadt und dem südlichen Teil von Bratislava, soll eine moderne Büroimmobilie im Sinne der „Stadt der kurzen Wege“ entstehen, die in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Wohnungen liegt. Damit stehe sie in bewusstem Gegensatz zu den innerstädtischen Bürohäusern, wie Wachernig betont.

Die Immofinanz, bereits jetzt größter Retail-Park-Anbieter Europas, will 2022 mit ihrer „Stop Shop“-Marke und ihrem flexiblen Bürokonzept „Myhive“ den Wert ihres Portfolios von aktuell fünf auf sechs Milliarden Euro steigern. Die Expansion soll mit Ankäufen und Developments unter anderem in der Adriatic-Region sowie in Polen und Rumänien weitergeführt werden. Dietmar Reindl, COO Immofinanz: „Der italienische Markt ist eine perfekte Ergänzung und ein weiterer künftiger Wachstumstreiber für unsere europäische ,Stop Shop‘-Retail-Plattform.“ Wie sich der Krieg in der Ukraine auf die Expansionslust im angrenzenden Polen auswirkt, muss sich allerdings noch weisen.

In Kroatien jedenfalls soll die Anzahl der „Stop Shops“ mittelfristig von aktuell vier auf mehr als 20 Standorte erhöht werden. Zudem soll der Einstieg in den Markt für nachhaltiges und leistbares Wohnen mit „Top on Stop“ zusätzliches Ertragspotenzial und Diversifikation schaffen. Generell geht man bei der Immofinanz davon aus, rund 50 Prozent der bestehenden und künftigen europaweiten „Stop Shop“-Standorte mit leistbarem und nachhaltigem Wohnen überbauen zu können.

Das zuletzt um rund 36 Millionen Euro erworbene Bucharest Financial Plaza in Bukarest soll bis 2024 in ein Bürogebäude der Marke Myhive umgebaut werden. Im Endeffekt soll ein hochwertiges Gebäude entstehen, das zumindest eine Nachhaltigkeitszertifizierung in Gold vorweisen kann. „Im Zuge des geplanten Refurbishments werden wir auch dem öffentlichen Raum mehr Platz geben und mit einer begrünten Stadtterrasse einen attraktiven Anziehungspunkt für die Bewohner Bukarests schaffen“, so Reindl.

Auf Schnäppchenjagd

Großes plant der JPI Hospitality Investors Club, die eigentümergesteuerte Investorengruppe rund um die beiden Gründer und geschäftsführenden Gesellschafter der JP Immobiliengruppe, Daniel Jelitzka und Reza Akhavan. In den nächsten 24 Monaten sollen rund 300 Millionen Euro in den Ankauf und die Renovierung von Freizeit- und Stadthotels in europäischen Großstädten und Premium-Freizeitregionen investiert werden. In der Umsetzung befinden sich bereits ein Leisure Lifestyle Beach Resort auf Mallorca, ein Lifestyle Cityhotel in Rotterdam und ein Leisure Lifestyle Hotel am Gardasee.

In Polen hat die S+B Gruppe mit den Widok Towers kürzlich eine neue Landmark in Warschau fertiggestellt. Vis-à-vis vom Kulturpalast ragen die Gebäude 28 Stockwerke in die Höhe. „Widok“ heißt auf Polnisch „Aussicht“ – und das ist auch das Programm der österreichischen Projektentwickler in Europa: nämlich gute Aussichten für die Zukunft schaffen.

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