Nach der Millionenstadt Shenzen droht einer Metropole nach der anderen ein Lockdown. Die Volksrepublik wird ihr ambitioniertes Wachstumsziel für 2022 nicht erreichen.
Auch in Peking ist die Anspannung der Behörden deutlich zu spüren: Vor den Testzentren bildeten sich am Montagmorgen Menschenschlangen von hunderten Metern, und auf dem gesamten Stadtgebiet werden immer mehr Wohnsiedlungen abgeriegelt.
Eine von ihnen ist die Anlage „Xibahe Zhongli“, auf dem etliche Gesundheitsmitarbeiter in weißen Ganzkörperanzügen umherschwirren. Sie haben insgesamt vier blaue Zelte aufgebaut, in denen die Anwohner selbst bis Mitternacht noch für die regelmäßigen PCR-Tests anstehen.
In Shenzhen kommt die Lockdown-Methode nun für sämtliche 17,5 Millionen Einwohner zur Anwendung. Diese dürfen in der kommenden Woche ihre Apartmentsiedlungen nicht verlassen. Sämtlicher öffentliche Nahverkehr ist ausgesetzt, Bürogebäude bleiben geschlossen und auch am Hafen Yantian sollen nach Angaben der Logistikfirma Seko keine neuen Schiffe mehr beladen werden.
Damit ist die Tech-Metropole das bislang folgenreichste Opfer der chinesischen „Null Covid“-Politik. Nach Peking und Shanghai ist die südchinesische Stadt schließlich das drittwichtigste Wirtschaftszentrum des Landes. Die ökonomische Wertschöpfung Shenzhens ist nahezu so hoch wie in Österreich.