Der taiwanesische Containerfrachtversender prüfe derzeit, ob das Schiff, das in einem Hafen an der US-Ostküste auf Grund gelaufen ist, beschädigt wurde.
Rund ein Jahr nachdem die havarierte „Ever Given" den Suezkanal tagelang blockierte, lief ein weiterer Frachter der Evergreen Marine Corp., der größte Containerfrachtversender Taiwans, auf Grund. Der Konzern habe Taucher arrangiert, um zu überprüfen, ob ein Frachter, der in einem Hafen an der Ostküste der Vereinigten Staaten auf Grund gelaufen ist, beschädigt wurde, teilte das Unternehmen am Dienstag mit.
Evergreen sagte in einer Erklärung, es gebe bisher keinen Hinweis darauf, dass die gestrandete „Ever Forward" ein Treibstoffleck hat. Der Frachter sei am Sonntag gegen 20:40 Uhr (US-Zeit) in der Chesapeake Bay auf Grund gelaufen, als er vom Hafen von Baltimore abfuhr.
Erinnerungen an „Ever Given"
Der Vorfall weckte Erinnerungen an das Schwesterschiff der „Ever Forward" – die „Ever Given" –, das im März 2021 im Suezkanal auf Grund lief und die Wasserstraße sechs Tage lang blockierte, bevor es wieder flott gemacht wurde. Dies führte zu erheblichen Störungen des Zeitplans in der globalen Schifffahrtsindustrie.
Die aktuelle Situation sei jedoch weniger dramatisch, da das gestrandete Schiff keine Navigationskanäle blockierte oder den Verkehr in oder aus dem Hafen störte, sagte das Unternehmen. Evergreen arbeite daran, das Schiff so schnell wie möglich wieder flott zu machen. Die US-Behörden hätten eine Untersuchung des Vorfalls eingeleitet, um die Ursache zu ermitteln, so der Konzern.
Internationale Nachrichtenmedien zitierten Schiffsverfolgungsdaten des automatischen Identifikationssystems (AIS), die besagen, dass die „Ever Forward" mit einem Tiefgang von 13 Metern gerade Baltimore zu ihrem nächsten Anlaufhafen in Norfolk, Virginia, verlassen hatte, als sie in der Nähe der Gibson Island auf Grund lief. Der Frachter ist nach Angaben der Reederei 334 Meter lang und 48,4 Meter breit.
(ham)