TV-Programm

ORF 1 bekommt einen "Feierabend" – und wieder eine "ZiB 3"

PRESSEGESPRAeCH MIT ORF-PROGRAMMDIREKTORIN STEFANIE GROISS-HOROWITZ
PRESSEGESPRAeCH MIT ORF-PROGRAMMDIREKTORIN STEFANIE GROISS-HOROWITZAPA/ORF/ROMAN ZACH-KIESLING
  • Drucken

Die neue Programmdirektorin, Stefanie Groiss-Horowitz, kümmert sich jetzt persönlich um ORF 1. Sie macht einiges neu (z. B. ein zusätzliches Quiz am Vorabend) und belebt Sendungen wie das „ZiB Magazin“ neu. Dazu gibt's frische ORF-Serien und Frauenfußball „sehr groß“.

Als Stefanie Groiss-Horowitz mit Jahreswechsel von Puls 4 zum ORF wechselte, war der frisch bestellten Programmdirektorin klar, was oberste Priorität hat: ORF 1, auch wenn die Quoten zuletzt nach oben gingen. Die bisherige ORF-1-Managerin, Lisa Totzauer, die bei der ORF-Wahl im Sommer gegen den letztlich siegreichen Generaldirektor, Roland Weißmann, ins Rennen gegangen war, leitet mittlerweile die Hauptabteilung Magazine und Servicesendungen. Um das Schicksal von ORF 1 kümmert sich seither – „interimistisch“, wie sie sagt – die Programmdirektorin persönlich.

Sie will eine „bewusste Kontrastierung“ zu ORF 2, das die treibende Kraft sei. „Wir wollen möglichst unterschiedliche Zielgruppen in möglichst vielen unterschiedlichen Genres bedienen und den Zuschauern keinerlei Grund liefern, nicht ORF zu schauen.“ Am Dienstag stellte sie erste Pläne vor, die vor allem den Vorabend betreffen, der zum „ORF-1-Feierabend“ werden soll. Statt auf internationale Kaufserien, die schon länger als Quotenbringer ausgedient haben, setzt der ORF nun auf mehr Eigenproduktionen. Es gehe darum, „die Kernzone abzusichern“, sagt Groiss-Horowitz. Sprich: Das Publikum am Vorabend anzusprechen und über die „ZiB“ bis in den Hauptabend beim Sender zu halten.

Revival für die „Mini-ZiB“

Los geht's Ende April. Um 17.40 Uhr startet ein neues Quiz, „das frisch und flott ist und bei dem es um Humor und Schnelligkeit geht“ und das eine andere Tonalität haben soll als das Quiz „Q1 – Ein Hinweis ist falsch“, das künftig etwas später läuft. Das Magazin „Hallo Österreich“ fliegt dafür raus. Nach der „ZiB 1“ wird es wieder das „ZiB Magazin“ geben. „Wenn wir das Gefühl haben, es gehört etwas in ORF 1 besprochen“, könne man im Hauptabend ein „ORF 1 Spezial“ einschieben – eine magazinhafte Livesendung mit Zuspielern, Experteninterviews und Talkelementen, die Orientierung bieten soll. Für kommende Woche ist eine Sendung zum Thema Teuerungen geplant.

Wiederbelebt wird auch die „ZiB 3“. Sie wird am Tagesende die „ZiB Nacht“ ersetzen, soll länger sein und mehr eigenen Content enthalten: „Da kann man auch die ,ZiB 2‘ noch einmal reflektieren – da gibt es ja oft Momente oder Gespräche, die man gern noch einmal nachbesprechen möchte“, so Groiss-Horowitz. Auch die „Mini-ZiB“ soll es wieder geben: Die Sendung soll fallweise am Vormittag laufen, um Kindern Begriffe aus den Nachrichtensendungen zu erklären.

Blackout mit Humor und emotionaler Frauen-Fußball

Auch im fiktionalen Bereich soll es mehr Eigenproduktionen geben. Im Frühjahr startet die humoristische sechsteilige Blackout-Serie „Alles finster“. Im Herbst folgt die Serie „Tage, die es nie gab“, die Groiss-Horowitz „auf Netflix-Niveau“ verortet. Die „Biester“ – die Nachfolgerinnen der „Vorstadtweiber“ – müssten hingegen auf 2023 warten. Gearbeitet wird an einem „Wir sind Kaiser“-Special zum Thronjubiläum von Queen Elizabeth und einem Infotainment-Magazin zum Thema Nachhaltigkeit: Die „Planet Show“ soll jeweils vor den Spielen der Fußball-WM im November laufen. Apropos Fußball: Groiss-Horowitz will die Frauen-Fußball-EM im Juli „ähnlich emotional angehen wie die Männer-WM“: „Die werden wir sehr groß im Programm haben.“

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.