Pizzicato

Happy End für Mika und Vinc

Courchevel ist wahrlich nicht der Nabel der Welt, und die Welt hat gewiss ganz andere Sorgen als das Finale des Ski-Weltcups in einem Herrgottswinkel der französischen Alpen.

Zu Frühlingsbeginn ist der Skisport längst im blinden Winkel, wenn die Schneeglöckchen sprießen, die Berghänge aper sind und das Après-Ski dominiert – nach dem Saison-Höhepunkt Olympia schon gar.

Doch für Mikaela Shiffrin, die beste Skifahrerin aller Zeiten, fügt sich alles noch zu einem Happy End. Wie ein Häuflein Elend saß sie im Februar auf den Kunstschneepisten von Yanqing, nachdem sie in ihren Paradedisziplinen – dem Slalom und Riesenslalom – nach wenigen Toren ausgerutscht war. Aber Kämpferin, die sie ist, hielt sie bis zum bitteren Ende durch. Statt mit dem Maximum von fünf Goldenen, fuhr sie mit leeren Händen heim – getröstet von Aleksander Aamodt Kilde, ihrem norwegischen Superstar-Boyfriend.

In Courchevel schlug Mika als Gesamt-Weltcupsiegerin zurück, und Kilde schloss sie im Ziel in die Arme. Zum perfekten Glück fehlte nur sein eigener Triumph auf der Piste: Am Ende wurde er Zweiter. Und auch Vincent Kriechmayr, der Doppelweltmeister, zeigte nach enttäuschender Olympia-Bilanz mit einem Doppelsieg ein starkes Finish – und bestätigte obendrein, dass er der schnellste Mühlviertler aller Zeiten ist. Ein würdiger Schlusspunkt. (vier)

Reaktionen an: thomas.vieregge@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 18.03.2022)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.