Die Märchen der Brüder Grimm sind in einer neuen Sammlung erschienen: Ein Vorlesevergnügen, vor allem wegen der zauberhaften Illustrationen.
"Zur Zeit, als das Wünschen noch geholfen hat" lautet der Titel der Grimmschen Märchensammlung, die kürzlich den Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis gewonnen hat; und dieser Titel, in Gold gehalten, ist ein ebenso schönes Intro wie das Kurzmärchen "Der Goldene Schlüssel", das zu Beginn steht. Dreißig Texte sind in hierin versammelt, eingeteilt in Kategorien wie "Von alten, weisen Frauen und allerlei Hexen" und "Vom Teufel, Hurleburlebutz und anderen kleinen Männlein".
Man merkt: Nicht nur die meisten bekannten Märchen der Brüder Grimm sind hier versammelt (das "Rotkäppchen" fehlt), sondern auch einige weniger oft gelesene. "Die Nixe im Teich" etwa, "Der Eisenofen" oder eben "Hurleburlebutz", ein Zaubermärchen. Besonders machen diese Ausgabe im kleinen Format aber vor allem die Bilder, an denen man sich nicht sattsehen kann. Julie Völk illustriert mit zarten Schwüngen und feinsinnigen Details in (meist) warmen Farben. Ihre Figuren wirken oft freundlicher als anderen Ausgaben, aber niemals glatt. Ein Märchenschatz.
Brüder Grimm, Julie Völk: „Zur Zeit, wo das Wünschen noch geholfen hat“. Gerstenberg Verlag. 400 Seiten, gebunden, 32,90 Euro. Ab 4 Jahren.