Seit der Antike wurde belagert, ausgehungert, Krieg in Städten geführt, um die Moral des Feindes zu zerstören. Die alten Methoden sind im Ukraine-Krieg wieder da.
Das Wesen von Krieg und Gewalt habe sich gewandelt, las man zuletzt immer wieder. Es war die Rede von sogenannten hybriden Kriegen durch innergesellschaftliche Konflikte und von Cyberkriegen, aber: „Die Ära des klassischen Staatenkrieges dürfte vorüber sein“, so Herfried Münkler in seinem Buch „Kriegssplitter“. Der Krieg habe seine Erscheinungsform geändert, ganz nach dem Satz von Carl von Clausewitz, sei er „ein wahres Chamäleon“.
An die Stelle des Krieges zwischen regulären Armeen, die sich gegenseitig niederzuringen suchen, um den politischen Willen der Gegenseite zu brechen und diese zur Kapitulation zu zwingen, sei nach Münkler „ein diffuses Gemisch aus unterschiedlichen Gewaltakteuren getreten“, bestimmt durch Interventionskräfte internationaler Organisationen bis zu lokalen Warlords und global agierenden Söldnerarmeen.