Verantwortung

Es ist nicht nur das Klima

Die Flut in der Eifel im Vorjahr – hier am Fluss Kryll – kam auch von Umweltsünden und Behördenversagen.
Die Flut in der Eifel im Vorjahr – hier am Fluss Kryll – kam auch von Umweltsünden und Behördenversagen.(c) Harald Tittel/picturedesk.com
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Die Erwärmung dient oft als Alibi für politisch angerichtetes Unheil und versäumte Vorsorge. Das gerät in Kritik von Klimaforschern.

Als letzten Juli die Fluten in der Eifel 134 Opfer hinterlassen hatten, mahnte Kanzlerin Merkel bei einer Ortsbegehung, man müsse „sich sputen im Kampf gegen den Klimawandel“. Als gegen Ende des Jahres nach ausgebliebenen Regenfällen die Not im Süden Madagaskars immer drückender wurde, alarmierte das World Food Program der UNO, dort drohe die „erste Hungersnot“, die „nicht durch Krieg, sondern durch Klimawandel verursacht wird“. Und als, wieder im Sommer, eine präzedenzlose Hitzewelle Kanada überzog, war die Schuldzuschreibung auch klar: Klimawandel.

Zumindest wäre ohne ihn die Hitze „so gut wie unmöglich“ gewesen, „virtually impossible“, urteilte die deutsche Physikerin und Klimatologin Friederike Otto vom Imperial College London (World Weather Attribution 7. 7.). Sie hat in den letzten Jahren die Forschung über die Folgen der anthropogenen Erwärmung so entscheidend vorangetrieben, dass Nature sie in der Bilanz für 2021 unter die zehn Forscher einreihte, die „die Wissenschaften in diesem Jahr geprägt“ hätten (15. 12.).

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