Morgenglosse

Entlastet uns von den Entlastungspaketen

Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) und Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne)
Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) und Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) APA/TOBIAS STEINMAURER
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Mit in Summe vier Milliarden Euro soll der Bevölkerung geholfen werden, die Energiepreise zu verdauen. Skepsis ist angebracht.

Die Spielregeln kennen wir alle: Eine Regierung präsentiert ein „Paket“ – mit dem schönen Beinamen „Reform“ oder „Entlastung“. Und klopft sich selbstzufrieden auf die Schultern. Die Opposition schreit empört Zeter und Mordio. Und beklagt den „Tropfen auf den heißen Stein“ sowie „soziale Unverträglichkeit“.

So gesehen haben am Sonntag alle brav mitgespielt: Energie ist sagenhaft teuer, Finanzminister Magnus Brunner und Energieministerin Leonore Gewessler präsentierten also einträchtig und selbstlobend ihre „Entlastung“ um zwei Milliarden Euro. Und die anderen politischen Parteien heulten empört auf.

Daher an dieser Stelle eine kurze Anleitung für ein Spiel der anderen Art. Dabei geht es darum, Relationen herzustellen. Etwa so: Zahlt es sich aus, mit insgesamt zwei „Entlastungspaketen“ vier Milliarden Euro für Maßnahmen auszugeben, von denen individuelle Familien monatlich nicht sonderlich viel spüren werden? Wäre es als Antwort auf die überbordende Teuerung nicht sinnvoller, würde die Regierung – wie jahrelang versprochen - endlich die kalte Progression abschaffen, damit alle von ihren Lohnerhöhungen auch netto etwas haben?

Aber eine Warnung vorweg: Bei dem Spiel gibt es keine Gewinner. Nur jede Menge Ärger.

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