Bitcoin im Krieg

Warum Bitcoin Oligarchen nicht so viel nützt

„Vorwärts in die digitale Zukunft!“ Bitcoin stieß zuletzt sowohl in Russland als auch in der Ukraine auf erhöhte Nachfrage.
„Vorwärts in die digitale Zukunft!“ Bitcoin stieß zuletzt sowohl in Russland als auch in der Ukraine auf erhöhte Nachfrage.(c) AFP via Getty Images (AFP Contributor)
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Oligarchen können mit Bitcoin nur kurzfristig den Sanktionen ausweichen. Denn die Transaktionen sind nachvollziehbar.

Können russische Oligarchen, Firmen oder gar der Staat Bitcoin benützen, um Sanktionen zu umgehen? Diese Sorge hegt etwa die demokratische US-Senatorin Elizabeth Warren, die Bitcoin & Co. generell skeptisch gegenübersteht und nun US-Kryptobörsen zwingen will, mehr Informationen über ihre Kunden preiszugeben. Ausländische Börsen sollten sich entscheiden müssen, ob sie in den USA Geschäfte machen wollten oder mit Personen oder Institutionen, die mit Sanktionen belegt sind.

Doch können Oligarchen so leicht auf Bitcoin ausweichen, um ihr möglicherweise zu Unrecht erworbenes Vermögen in Sicherheit zu bringen? Nein, meinte Krypto-Investor Mike Novogratz kürzlich in einem Bloomberg-Interview. Warren liege schlicht falsch mit ihrer Behauptung, Oligarchen oder gar der russische Staat könnten Bitcoin zur Umgehung von Sanktionen nutzen. Im Gegenteil: „Wollte man eine Falle bauen, um Kriminelle zu finden, würde man etwas erfinden, was der Bitcoin-Blockchain ähnlich ist“, meint er.

Denn alle Transaktionen auf der Blockchain sind nachverfolgbar, auch wenn sie nicht immer sofort einem konkreten Akteur zugeordnet werden können. Sie sind jedoch nicht anonym, sondern nur pseudonym, und die Identität der Nutzer kann auffliegen, wenn diese mit ihren Bitcoin bezahlen oder sie in Dollar oder Euro tauschen. Kleine Transaktionen können natürlich unter dem Radar bleiben, wenn aber der russische Staat oder Oligarchen auf einer Börse größere Summen tauschen, müssen die Börsen das melden, und die Behörden können herauszufinden versuchen, wem die digitale Geldbörse (Wallet) gehört.

Bisweilen wissen sie das schon. So hat die britische Sicherheitsfirma Elliptic ein Wallet aufgespürt, das Krypto-Vermögenswerte in Millionenhöhe aufweist und in Verbindung mit sanktionierten russischen Beamten und Oligarchen stehen dürfte, wie BTC-Echo berichtet. Dieses kann man nun zumindest beobachten.

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