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Warum die Öl-Hausse noch anhält

Auch wenn die Konjunktur schwächeln sollte: Der Ölpreis dürfte nicht so schnell nachgeben, glauben Experten.
Auch wenn die Konjunktur schwächeln sollte: Der Ölpreis dürfte nicht so schnell nachgeben, glauben Experten.(c) Bloomberg (Andrey Rudakov)
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Die geopolitische Krise im Osten Europas treibt die Ölpreise immer weiter an. Ein Ende der Fahnenstange ist nicht in Sicht. Risikobereiten Anlegern bietet das Umfeld Chancen.

Wien. Angesichts der Ukraine-Krise hat sich die Internationale Energieagentur (IEA) die Entwicklungen an den Ölmärkten näher angesehen. Ihr längerfristiges Fazit fällt nüchtern aus: Sowohl die stark gestiegenen Notierungen als auch das schwächere Wirtschaftswachstum infolge des Kriegs dürften die Nachfrage nach Erdöl belasten. Konkret rechnet man bei der IEA heuer mit einem durchschnittlichen Verbrauch von 99,7 Millionen Fass pro Tag. Ursprünglich lag die Prognose noch bei 100,6 Millionen Fass pro Tag.

Ob die Ölpreise deshalb stärker korrigieren werden, bleibt abzuwarten. Künftig dürfte nämlich auch weniger Öl fließen, zumindest aus Russland, hält man bei der IEA fest. Die Tagesproduktion könnte im April um drei Millionen auf 8,6 Millionen Fass sinken. Das wäre ein wesentlicher Rückgang gegenüber 2021, als die Konjunkturerholung für einen Nachfrageschub sorgte. Laut Statista lag im Vorjahr die durchschnittliche Tagesproduktion Russlands bei 10,7 Millionen Fass. Lediglich die USA produzierten mit 11,2 Millionen Fass täglich mehr Öl. An dritter Stelle rangierte Saudiarabien.

Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch verweist auf eine weitere Entwicklung: So stieg die Ölproduktion der OPEC+ – eines Zusammenschlusses des Ölkartells mit weiteren Ländern wie Russland – im Februar um lediglich 130.000 Fass pro Tag, „womit sie deutlich hinter der vereinbarten Ausweitung um 400.000 zurückblieb“. Fritsch meint, die Abweichung dürfte in den kommenden Monaten aufgrund des Rückgangs der russischen Produktion wachsen.

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