Weltenbummler

Anthony Bourdains Reiseführer: Unterwegs mit einem Allesesser

Einmal noch um die Welt reisen mit Anthony Bourdain: Posthum zu sardischen Flechtinnereien, taiwanesischen Dumplings und frittiertem schottischen Haggis.

Die schäbigsten Ecken einer Stadt gehörten für ihn stets zu den verlockendsten: Anthony Bourdain, der so oft von Fernsehkameras begleitete furchtlos reisende Koch, hatte ein Faible für Spelunken, für Menschen, denen Etiketten wie Arbeiter, Verliererin oder kriminell anhaften. Und für das, was auch solche Menschen essen und trinken. Keine Schwelle war für Bourdain so schmuddelig, dass er sich nicht darübergetraut hätte.

Solche Adressen, aber auch welche mit sauberem oder glitzerndem Image versammelt das Buch „World Travel. Ein gnadenlos subjektiver Reiseführer“, verfasst von seiner Assistentin Laurie Woolever – Bourdain hatte sich 2018 in Frankreich das Leben genommen. Dem Projekt des Guides durch Länder wie Kenia, Bhutan, Uruguay oder Österreich liege gerade einmal ein einstündiges Treffen zugrunde, erzählt Woolever im Vorwort. Während Anthony Bourdain – wieder einmal – Kette rauchte, saß sie unter einem riesigen Luftreinigungs­gerät, einem Zugeständnis an Bourdains New Yorker Nachbarn, und skizzierte mit dem begnadeten Vermittler kulinarischer Alltagskultur einen ersten Entwurf für diesen subjektiven Atlas als eine Art Zusammenfassung seiner unzähligen Reisen. Zu detaillierterem Austausch sollte es nicht mehr kommen.

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