Großbritannien

Keine offenen britischen Arme für Flüchtlinge

APA/AFP
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Im Gegensatz zur EU öffnet die Regierung Johnson ihre Türen nicht so recht für ukrainische Flüchtlinge. London unterstützt jetzt aber eine Initiative für die Aufnahme mit monatlich 350 Pfund.

Als die Ukrainerin Oksana Woloschtschuk endlich nach Großbritannien kam, hatte sie eine Reise hinter sich, die an Kafka erinnert. Ihr Mann, der die britische Staatsbürgerschaft besitzt, hat sie und ihre 15-jährige Tochter von der polnischen Grenze abgeholt, um sie nach London zu bringen. Aber als die Familie auf die britischen Grenzwächter in Calais traf, begann ein bürokratischer Albtraum. Zwei Mal wurden Woloschtschuk und ihre Tochter mehrere Stunden lang festgehalten; sie mussten nach Paris reisen, acht Mal das dortige Visazentrum besuchen, zwei Mal das britische Konsulat, und einmal die britische Botschaft. Als ihnen das Geld für ein Hotel ausging, verbrachten sie drei Nächte lang auf einem Bauernhof.

Unzählige ukrainische Flüchtlinge haben ähnliche Erfahrungen gemacht wie Woloschtschuk. Zwar behauptet Premier Boris Johnson, er sei „absolut entschlossen, so großzügig wie möglich“ zu sein mit Menschen, die vor Putins Krieg fliehen. Aber die Realität sieht anders aus: Ukrainische Flüchtlinge müssen sich ihren Weg durch eine undurchsichtige Bürokratie bahnen, sie warten tagelang auf Bescheide von den britischen Behörden, und von Grenzbeamten schlägt ihnen Feindseligkeit entgegen.

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