„Zufluchtsort“

Erdoğan leitet Kehrtwende in der Flüchtlingspolitik ein

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ALBANIA-TURKEY-POLITICS-DIPLOMACYAPA/AFP/GENT SHKULLAKU
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Ankara will EU weiter von Migranten entlasten. Nun nimmt das Land auch Ukrainer und Russen auf. Eine Geste mit Signalwirkung.

Recep Tayyip Erdoğan weiß, wie empfindlich die Europäer auf das Flüchtlingsthema reagieren. Vor zwei Jahren öffnete der türkische Präsident die Landgrenze zu Griechenland, um Syrer, Afghanen und andere Schutzsuchende nach Europa weiterziehen zu lassen und die EU unter Druck zu setzen. Jetzt leitet Erdoğan die Kehrtwende ein und verspricht, die Türkei werde weiterhin ein „Zufluchtsort“ für Flüchtlinge bleiben. Damit signalisiert der türkische Präsident der EU nach Einschätzung von Experten, dass sein Land auch künftig als „Pufferzone“ für Flüchtlinge dienen wird. Erdoğan wolle sein Verhältnis zu Europa reparieren.

Als „Gäste“ bezeichnet die Türkei die Flüchtlinge bisher. Irgendwann würden diese „Gäste“ auch wieder nach Hause gehen, versprach der Staatspräsident in den vergangenen Jahren den Türken. Neben rund vier Millionen Syrern haben sich Hunderttausende Afghanen in der Türkei in Sicherheit gebracht. Seit Ausbruch des Ukraine-Krieges sind laut regierungsnahen türkischen Medien rund 50.000 Ukrainer und 15.000 Russen hinzugekommen. Kein anderes Land der Welt beherbergt so viele Flüchtlinge.

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