Frau von Ex-Abgeordneten

Ukrainerin mit 30 Millionen Dollar an Grenze aufgehalten

Zollbeamte fanden Koffer mit 30 Millionen Dollar Bargeld. Im Bild: Grenzübergang zur Slowakei.
Zollbeamte fanden Koffer mit 30 Millionen Dollar Bargeld. Im Bild: Grenzübergang zur Slowakei.(c) IMAGO/Reichwein (IMAGO/Christoph Reichwein (crei))
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Anstasia Kotvitska reiste mit mehreren Koffern voll Bargeld nach Ungarn. Bei der Grenze wurde die hohe Summe entdeckt. Ein Verfahren gegen die Ehefrau des einst reichsten Politikers der Ukraine wurde eröffnet.

Die auf Onlinebildern glamourös gekleidete Ehefrau des ukrainischen Tycoons und Ex-Politikers Igor Kotvitsky wurde bei der Ausreise aus der Ukraine Richtung Ungarn angehalten. Zollbeamte fanden große Mengen an Bargeld, verteilt auf mehrere Koffer. Es soll sich dabei um 28 Millionen US-Dollar und etwa 1,3 Millionen Euro handeln. Ein Foto auf Twitter zeigt die mutmaßlichen Geldkoffer.Es wird nun ein Strafverfahren gegen Anstasia Kotvitska eröffnet, heißt es aus Kiew. Wegen des Verabsäumens die Entfernung der großen Summe zu erklären. Ihr Mann, der reichste Ex-Abgeordnete der Ukraine, sagte, sie würde das Land verlassen um ein Kind zu gebären und bestritt, dass sie diese Summe bei sich trug. „Mein ganzes Geld ist in ukrainischen Banken, ich habe nichts herausgenommen“, postete er, bevor er sein Social-Media-Konto schloss.

Elite versucht Vermögen ins Ausland zu bringen

Kotvitska, die Zeitungsberichten zufolge mit zwei ungarischen Männern und ihrer Mutter angereist war, hat sich zu dem Vorfall nicht geäußert. Nach dem Fund am ungarischen Grenzübergang in Wylok, soll sie dann doch erklärt haben, den Betrag in das EU-Land Ungarn gebracht zu haben. In der Ukraine herrscht große Sensibilität gegenüber der wohlhabenden Elite, die versucht, ihr Vermögen ins Ausland zu bringen.

Nicht bestätigen lassen sich Gerüchte, gewisse Grenzbeamte seien bestechlich und deren Namen in betuchten ukrainischen Kreisen bekannt. Diesbezüglich gibt es jedenfalls Forderungen nach strafrechtlichen Untersuchungen. 

Der Kiewer Geschäftsmann Seyar Khushutov, der den Fall Kotvitska aufdeckte, sagte, es gebe einen Tarif für Bestechungsgelder, die von Zollbeamten erhoben würden, damit größere Geldsummen das Land verlassen können. Diese illegalen Zahlungen sollen sich auf „zwischen 3 und 7,5 Prozent“ belaufen, je nach Höhe und Niveau des Antragstellers.

(Red.)

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