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Was am Kopf passiert, nicht bei wem, sei ausschlaggebend in der Preisgestaltung.
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Gender-Pricing

Die Schere zwischen Mann und Frau

Tiefer in die Tasche greifen, das müssen oft Frauen. Von „Gender-Pricing“ und „Pink Tax“ - und wie sich der preisliche Unterschied beim Kurzhaarschnitt dann doch begründen lässt.

Sie zahle beim Friseur immer noch den „Damenpreis“, bei vier Zentimeter Haarlänge: Darüber empörte sich auf Twitter Schauspielerin Verena Altenberger, die als erste kurzhaarige Buhlschaft an der Seite des Jedermanns für Furore sorgte. Lange Haare seien „gottgewollt“, lautete denn gar eine postalisch übermittelte Reaktion auf Altenbergers neuen Haarschnitt, ebenso wie ein „geiler Hintern“. Ein veraltetes Frauenbild und die binäre Preisstruktur in Haarsalons bedingen sich wohl gegenseitig, könnte man also meinen. Eine 2019 veröffentlichte Studie scheint Altenberger recht zu geben: Eine Frau bezahlt demnach für denselben Service – Waschen, Schneiden, Trocknen von kurzen Haaren – im Schnitt elf Euro mehr als ein Mann. Und das, obwohl seit fast zwanzig Jahren eine EU-Richtlinie gilt, die die Gleichbehandlung von Frauen und Männern bei der Versorgung mit Gütern und Dienstleistungen vorsieht. Herausgegeben wurde die Studie vom Institut für Höhere Studien Wien unter dem Namen „Gender Pricing“. So wird das Phänomen bezeichnet, das Männern und Frauen für (quasi) identische Produkte unterschiedliche Preise abverlangt, „Pink Tax“ nennt sich der Preisaufschlag selbst.