Kunstlicht

Das zerstörte Museum des „Wanderers“ von Mariupol

Metropolitan Museum New York
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Russische Bomben haben das Museum des berühmten realistischen Malers Arkhip Kuindzhi in Mariupol zerstört. Seine Hauptwerke sind in Moskau und werden verehrt.

Zu drei Jahren Gefängnis wurde der arbeitslose Schlosser verurteilt, der 2019, ungetarnt und im Fokus aller Wachkameras, in die Tretjakow-Galerie Moskaus spazierte, das Ölbild eines Gebirges auf der Krim von Arkhip Kuindzhi vom Wandhaken nahm und das Museum seelenruhig wieder damit verließ. Wenig später wurden der Dieb in seiner Wohnung und das Werk, in seine Jacke gewickelt, auf einer Baustelle wiedergefunden. „Den dümmsten Kunstdiebstahl der Geschichte“ nannte das der russische Kulturminister damals.

In die Welt des dümmsten, des entsetzlichsten Kriegs in Europa seit dem II. Weltkrieg ist der Täter, der vermutlich aus Protest gegen die Krim-Annektierung so handelte, jetzt wieder entlassen worden. Eine Welt, in der die Russen selbst diese Kunstwerke, die in Moskau und St. Petersburg die Massen angelockt haben, bombardieren. Montagmorgen zerstörte eine russische Bombe das Kuindzhi Museum in Mariupol, wie „The Artnews-paper“ berichtet. Ja, die Menschen verdursten und verrecken in dieser Stadt gerade, ein Museum hat hier nicht im Vordergrund zu stehen. Kulturgut zu zerstören ist nur ein weiteres Zeichen von Barbarentum.

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