Interview

Spar-Chef: "Der Staat strengt sich zu wenig an"

Mag. Fritz Poppmeier, SPAR AG
Mag. Fritz Poppmeier, SPAR AGwildbild; Foto: Wildbild
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Spar-Chef Fritz Poppmeier fordert von der Politik eine Senkung der Lohnnebenkosten. Supermarktpreise sollen trotz hoher Energiekosten niedrig bleiben, ukrainische Flüchtlinge rasch in den Arbeitsprozess integriert werden.

Die Inflation liegt aktuell bei knapp sechs Prozent. Vor allem im Lebensmittelbereich droht jetzt eine Preislawine auf uns zuzurollen. Worauf müssen wir uns da einstellen?
Fritz Poppmeier: Der Lebensmittelhandel wirkte in den vergangenen Jahren immer inflationshemmend. Dass die Preise aktuell so stark nach oben gehen, liegt vor allem an den Energiepreisen. Wir nehmen hier unsere soziale Verantwortung wahr und versuchen, die höheren Produktionskosten möglichst nicht an unsere Konsumentinnen und Konsumenten weiterzugeben. Unsere Gewinnmarge ist im vergangenen Jahr von 2,6 auf 2,4 Prozent zurückgegangen. Damit haben wir die Kosten für den täglichen Bedarf abgefedert, ansonsten wäre die Inflation noch viel stärker spürbar.

Die Teuerung ist für viele Menschen aber schon jetzt deutlich spürbar. Die Inflation im Lebensmittelbereich lag zuletzt bei vier Prozent, bei Ölen und Fetten im zweistelligen Bereich. In welchen Bereichen wird es noch teurer?
Wir spüren über unsere Produzenten und Lieferanten gerade einen riesigen Preisdruck. Die Gründe dafür sind vielfältig. Es sind die Auswirkungen der Pandemie und des Krieges in der Ukraine. Und wir spüren die hohen Energiekosten auch unmittelbar: Die Transportlogistik und die Aufrechterhaltung der Kühlketten sind unheimlich energieintensiv – das betrifft sämtliche Bereiche. Natürlich hoffen wir, dass sich die Situation in der Ukraine bald wieder beruhigt, das würde auch am Lebensmittelmarkt rasch für Entspannung sorgen.

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