Seit elf Jahren steht die Erweiterung der Mönchsberggarage auf der Agenda der Stadtpolitik. Der Baubeginn naht, der Widerstand wächst.
Salzburg. „Preuner muss weg“ stand bis vor ein paar Tagen in grüner Schrift auf einem Plakat am Rande des Krauthügels im Salzburger Stadtteil Nonntal. Dort, wo in den nächsten Wochen eine sechs Meter breite Straße entstehen soll, um 95.000 Kubikmeter Konglomerat aus dem Inneren des Mönchsbergs abzutransportieren. Eine Straße, die zur umstrittenen Erweiterung der Großgarage im Salzburger Mönchsberg notwendig ist.
Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) ist wegen seiner Befürwortung des Projekts zum Feindbild der Krauthügel-Anrainer geworden. Doch der Protest gegen die seit mehr als zehn Jahren geplante Erweiterung hat sich längst über den Kreis der Bewohner rund um das Landschaftsschutzgebiet hinaus ausgeweitet. Die Bürgerinitiative Plattform Lebendiges Salzburg konnte binnen weniger Tage rund 5000 Unterschriften für die Einleitung einer Bürgerbefragung sammeln. Dem Antrag wurde von der Hauptwahlbehörde stattgegeben, in den nächsten Tagen werden die nötigen 2000 Unterstützungsunterschriften geprüft.
Geht alles nach Plan, könnte es im Juni die erste Bürgerbefragung in Salzburg geben. Das Ergebnis ist allerdings für die Stadtpolitik nicht bindend. Ein Stimmungstest für die städtische Verkehrspolitik ist es aber allemal – rund eineinhalb Jahre vor der nächsten Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl in der Stadt. Ein klares Votum gegen die Garage könnte besonders die Bürgermeisterpartei in einen Argumentationsnotstand bringen.