Literatur

Peter Handke: Otto Sander. Bruno Ganz.

Archivbild: Peter Handke 2019
Archivbild: Peter Handke 2019APA/AFP/JONATHAN NACKSTRAND
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Der Literaturnobelpreisträger Peter Handke erdichtet sich ein „Zwiegespräch“ mit zwei rastlosen Narren.

Den Band, der eben in der Edel-Reihe Bibliothek Suhrkamp erschienen ist, hat Peter Handke zwei berühmten Schauspielern gewidmet: „für Otto Sander und Bruno Ganz“. Wäre der Kärntner Weltbürger so plakativ wie Thomas Bernhard, der einmal gar ein Stück über Genie und Wahn mit „Ritter, Dene, Voss“ betitelte, hätte er sein neues Werk „Sander. Ganz.“ nennen können. Doch Handke ist nicht aufdringlich. Er hieß seine Wechselrede, in der schön gefasste Bilder aus alter Zeit auftauchen, ganz einfach „Zwiegespräch“.

Gerne hätte man erlebt, dass Sander & Ganz dieses Spiel im Spiel zweier besonderer Narren in Szene setzten. Aber sie sind tot. Also muss man sich damit zufriedengeben, dass der Nobelpreisträger die Leser poetisch dicht an fernen Innenwelten teilhaben lässt, die schemenhaft ins Äußernde gelangen. Elegisch, zuweilen mit viel Pathos, geht es zurück zu den Ahnen für den einen, für den anderen zu ersten Theater-Erlebnissen. Der erkennt dann Kulissen wieder, die ihm nun als Urbilder beim Wandern erscheinen. Eingewoben sind in den Text auch die Leidenschaften für den Kinofilm und für jene Schlager, die Fortgeschrittene noch aus der Jukebox kennen.

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