Nicht immer liefert die Fleischindustrie die grausamsten Bilder. Alle fünf Jahre werden in Nepal hunderttausende Tiere zu Ehren der Göttin Gadhimai geopfert.
Kapital

Die globale Fleischorgie findet kein Ende

Im Westen kämpft die Fleischindustrie gegen ihr Image als Klima-Killer. Weltweit ist ihre Rechnung simpler: Die Menschen werden mehr und sie werden reicher – also landet immer mehr Fleisch auf ihren Tellern. Was bedeutet das für das Weltklima?

Welchen Wert hat Fleisch? In manchen Ländern ist es bis heute das Symbol für Wohlstand und Aufstieg. In anderen taugt das alte Luxusgut der Großeltern-Generation nicht einmal mehr für den Hund. Das britische Unternehmen Omni kann sein veganes Hundefutter kaum so schnell produzieren, wie es gekauft wird. Der Umsatz hat sich im Vorjahr versechsfacht. Nachdem Herrchen und Frauchen im Westen zum Wohl des Planeten auf Schnitzel und Steak verzichten, sind nun also die Vierbeiner dran. Und warum auch nicht?

Immerhin sind die Schattenseiten der globalen Fleischindustrie hinlänglich bekannt: unwürdige Massentierhaltung, massiver Ressourcenverbrauch, hemmungsloser Einsatz von Antibiotika und schwere Folgen für die Erderwärmung. Die Viehwirtschaft ist für den Großteil aller klimaschädlichen Treibhausgasemissionen des Agrarsektors verantwortlich. Um die 1,4 Milliarden Kühe, eine Milliarde Schweine, 20 Milliarden Geflügel und 1,9 Milliarden Schafe zu füttern, die wir jedes Jahr essen, wird mehr Platz, Wasser und Energie gebraucht als für jedes andere Lebensmittel. Die fünf weltgrößten Fleisch- und Milchkonzerne stoßen zusammen so viel Treibhausgas aus wie der US-Ölgigant Exxon. Will die Welt die Pariser Klimaziele wirklich erreichen, reicht es nicht, auf fossile Energieträger zu verzichten, sie müsste auch ihren Fleischkonsum halbieren.


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